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  • Horst SchulzeDatum01.05.2017 22:47
    Foren-Beitrag von Max Otto von Stierlitz im Thema Horst Schulze

    Verspätet aber von ganzem Herzen viele Glückwünsche an Horst Schulze, der am 26. April seinen 96. Geburtstag beging.

    Da hier nach Rollen von Horst Schulze im juristischen Fach gefragt wurde: in "Jungfer, Sie gefällt mir" (1969) - einer sehr freien Adaption von Kleists "Der zerbrochene Krug" - verkörpert Horst Schulze den Justizrat Walter und in der Arnold-Zweig-Adaption "Der Streit um den Sergeanten Grischa" (1968) spielt er den Kriegsgerichtsrat Posnanski, der versucht den Titelhelden vor der Hinrichtung zu bewahren.

    In der oben aufgeführten Filmographie, die inzwischen naturgemäß weitaus umfangreicher ist und leider seine erste große Fernsehhauptrolle als investigativer, couragierter Chefredakteur Jürgen Brandt in dem spannenden Zweiteiler "Tote reden nicht" ( 1962) ebenso unterschlägt wie seine grandiose Darstellung in "Hans Beimler, Kamerard" (1969), verkörpert Horst Schulze höchst unterschiedliche Rollen: Nazikriegsverbrecher wie in "Lebende Ware" und in "Für Mord kein Beweis" (letzterer begeht darüber hinaus noch einen Mord an seiner Frau), antifaschistische Widerstandskämpfer wie Adam Kuckhoff in "KLK an PTX - Die Rote Kapelle", den in die Planung des Attentats vom 20. Juli 1944 verwickelten Offizier Oberst Ressow in "Dr.Schlüter", skrupellose Profiteure in den beiden Indianerfilmen "Weiße Wölfe" und "Osceola", literarische Helden wie den preußischen Landrat Baron Geert von Instetten in "Effi Briest" sowie den Prager Zeitungsverleger Alexander Reither in "Abschied vom Frieden".

    Für mich gibt es keinen wandlungsfähigeren und vielseitigeren Schauspieler in der damaligen DDR als Horst Schulze zumal, wenn man sich darüber hinaus noch seine Rollen im Musiktheater vergegenwärtigt.

  • Siebzehn Augenblicke des FrühlingsDatum14.08.2014 16:37

    Eine von mir gestaltete Hommage an "Siebzehn Augenblicke des Frühlings" untermalt von der unvergesslichen Musik von Mikael Tariwerdijew

  • Siebzehn Augenblicke des FrühlingsDatum15.06.2014 15:55

    Der erste Teil im russischen Original mit optionalen deutschen Untertiteln:



    Und hier eine neue Anekdote über den Protagonisten:

    Müller befiehlt Stierlitz zu sich. "Ich habe eine schlechte und eine ganz schlechte Nachricht für Sie!" Stierlitz erwidert: "Sagen Sie mir die schlechte Nachricht zuerst!" "Ihre Funkerin Kat hat alles gestanden!" Stierlitz wird blass und entgegnet: "Was ist denn dann die ganz schlechte Nachricht?" Müller grinst: "Sie hat nicht bei uns gestanden sondern bei Ihrer Frau ..."

  • Alfred StruweDatum15.06.2014 14:38
    Thema von Max Otto von Stierlitz im Forum Personen (Schauspieler...

    Alfred Struwe (* 22. April 1927 in Marienburg; † 13. Februar 1998 in Potsdam) verkörpert in "Das unsichtbare Visier" den MAD-General Gerd von Wieseneck. Der attraktive Herr ist meist von nobler Zurückhaltung und distinguiertem Auftreten, kann sich allerdings auch durchaus auch heftig echauffieren wie zum Beispiel in "King Kong Grippe", als er in einem Gespräch über den CIA-Agenten James D. Wilson eine böse Verbalinjurie gebraucht.

    Alfred Struwe zählte in der DDR unbestritten zu den beliebtesten Darstellern, wobei ihm seine Rolle als Zahnarzt Dr. Alexander Wittkugel in der Fernsehserie "Zahn um Zahn - Die Praktiken des Dr. Wittkugel" (1985/1987) eine ganz besondere Popularität bescherte.

    Sehr häufig war Alfred Struwe für die DEFA und das DDR-Fernsehen als Uniformträger aktiv.
    Schon in einer seiner ersten Rollen als Adjutant des von Günther Simon gespielten SS-Gruppenführers Upitz in "Geheimarchiv an der Elbe" (1963), aber auch in "Ohne Kampf kein Sieg" und in "Befreiung", in denen er den Hitler-Attentäter Claus Graf Schenk von Stauffenberg spielte.
    In den Fernsehserien "Archiv des Todes" (als SS-Standartenführer Hauk) und in "Front ohne Gnade" (als SS-Sturmbannführer/später Gruppenführer Maas) verkörperte er den jeweiligen Gegner der antifaschistischen Widerstandskämpfer.
    In "Der Mann aus Kanada" (1967)spielte Alfred Struwe als Horst Karsten einen MIG-Piloten der NVA, der von einer von Annekathrin Bürger gespielten West-Agentin zur Fahnenflucht animiert werden soll.
    In "Fischzüge" (1975) spielt er Horst Nienhusen, den ersten Offizier eines DDR-Fischfangschiffes.
    Und selbst in dem Schwank "Umwege ins Glück" (1977) trägt der von ihm gespielte Kapitän Fred Sturm zeitweilig eine Uniform.

    Darüber hinaus war Alfred Struwe in vielen Genres zu Hause wie zum Beispiel als westdeutscher Manager Berthold Beitz in dem Fernsehmehrteiler "Ich - Axel Caesar Springer" (1968/1970), als Bürgermeister von Tucson in dem Indianerfilm "Ulzana" (1974) oder als Navigator Suko in dem Science Fiction Film "Im Staub der Sterne" (1976)

    Hier eine Auswahl von Filmen mit Alfred Struwe:

    1954: Leuchtfeuer
    1963: Geheimarchiv an der Elbe
    1963: Vanina Vanini (TV)
    1966: Ohne Kampf kein Sieg (TV)
    1968: Die Toten bleiben jung
    1968: Stunde des Skorpions
    1968–1970: Ich – Axel Cäsar Springer
    1969: Krupp und Krause (TV-Mehrteiler)
    1970: Befreiung
    1971: KLK an PTX – Die Rote Kapelle
    1971: Istanbul-Masche (TV)
    1972: Die Bilder des Zeugen Schattmann (TV)
    1973: Das unsichtbare Visier (TV)
    1973: Die Hosen des Ritters von Bredow
    1974: Wolz – Leben und Verklärung eines deutschen Anarchisten
    1974: Ulzana
    1974: Visa für Ocantros (TV)
    1975: Fischzüge (TV)
    1976: Im Staub der Sterne
    1976: Polizeiruf 110: Eine fast perfekte Sache (TV)
    1977: Polizeiruf 110: Die Abrechnung (TV)
    1978: Zwei Betten in der Hohen Tatra (TV)
    1978: Anton der Zauberer
    1979: Bis daß der Tod euch scheidet
    1980: Archiv des Todes (TV-Serie)
    1980: Oben geblieben ist noch keiner (TV)
    1981: Der ungebetene Gast (TV)
    1981: Berühmte Ärzte der Charité: Der kleine Doktor (TV)
    1982: Der lange Ritt zur Schule
    1982: Dein unbekannter Bruder
    1983: Verzeihung, sehen Sie Fußball?
    1983: Automärchen
    1983: Frühstück im Bett (TV)
    1983: Die lieben Luder (TV)
    1984: Front ohne Gnade (TV-Serie)
    1984: Mensch, Oma!, Folge: Stefan ist weg! (TV-Serie)
    1984: Die Geschichte vom goldenen Taler (TV)
    1985–88: Zahn um Zahn (TV-Serie)
    1987: Sachsens Glanz und Preußens Gloria: Gräfin Cosel (TV-Mehrteiler)
    1989: Polizeiruf 110: Variante Tramper (TV)
    1990: Schauspielereien: Gesucht und gefunden (TV)
    1991: Aerolina (TV-Serie)
    1992: Karl May (TV)
    1997: Verdammtes Glück (TV)

  • Ich - Axel Cäsar SpringerDatum04.08.2012 18:41

    Ich - Axel Cäsar Springer

    Deutscher Fernsehfunk 1968 / 1970

    1. Teil (1912 - 1946): “Vom schweren Anfang” (Regie: Helmut Krätzig)
    2. Teil (1946 - 1949): “Männer werden gemacht” (Regie: Ingrid Sander)
    3. Teil (1949 - 1953): “Seid nett zueinannder” (Regie: Achim Hübner)
    4. Teil (1957 - 1960): “Der gemachte Mann” (Regie: Achim Hübner)
    5. Teil (1960 - 1968): “Der Königsmacher” (Regie: Achim Hübner)

    Horst Drinda (Axel Cäsar Springer), Heinz Scholz (Karl Voß), Herwart Grosse (Otto Finke), Wolf Kaiser (Lucian Alsen), Otto Mellies (Horst-Eberhard Alsen), Irma Münch (Rosemarie Alsen), Wolfgang Greese (Lorenz), Norbert Christian (Vater Springer), Irene Korb (Mutter Springer), Dietrich Körner (Vaddi Hoffmann), Annekathrin Bürger (Kathrin-Brigitte), Hanns Anselm Perten (Hans Zehrer), Erik S. Klein (Franz Josef Strauß), Marianne Wünscher (Antje Broschek), Ekkehard Schall (Hermann Josef Abs), Günter Grabbert (Menne), Herbert Köfer (Axel Eggebrecht), Alfred Struwe (Berthold Beitz), Wolfgang Dehler (Henri), Walter Jupè (Ullstein) Hans-Peter Minetti (Howard Hughes) Horst Hiemer (Herbert Wehner) u.v.a.


    Der Film schildert den Aufstieg des 1912 in Altona geborenen Axel Cäsar Springer vom Sohn eines mittelständischen Druckers und Verlegers zum beherrschenden Pressemagnaten der Bundesrepublik Deutschland.

    Was an diesem Film Fiktion, Realität oder Halbwahrheit ist, möchte ich mangels ausreichendem Hintergrundwissen nicht beantworten, doch unterhält dieser Fünfteiler auf ganz ausgezeichnete Weise.
    Dazu tragen in erster Linie die Darsteller bei, wobei die Besetzungsliste deutlich macht, dass nahezu alles, was in der damaligen DDR Rang und Namen hatte, in diesem Film mitwirkte.

    Horst Drinda, der später in der wohl berühmtesten DDR-Fernsehserie “Zur See” als Kapitän Hans Karsten mit väterlicher Warmherzigkeit, entschlossener Führungsstärke sowie trockenem Witz agierte und dafür zahlreiche Fans - auch mich übrigens - gewann, begegnet dem Zuschauer hier in einer gänzlich anderen Rolle.

    Er verkörpert Axel Springer auf faszinierende Weise. Einerseits zeigt er die Gefährlichkeit eines machtbesessenen Mannes, der um jeden Preis Karriere machen will und dafür alles zu tun bereit ist - ohne sich um die Legalität oder um die Interessen anderer Menschen auch nur im geringsten zu kümmern. Eiseskälte vermittelt sich dem Zuschauer, wenn er mit verkniffenem Mund und haßerfülltem Blick sein zynisches Weltbild offenlegt. Dann wieder entfaltet er mit strahlendem Lächeln einen schier unwiderstehlichen Charme, um Menschen, die seinem Aufstieg dienlich sein können, für sich einzunehmen.
    Jago und Richard III. hätten ihre helle Freude an diesem Mann.

    Andererseits läßt Horst Drinda den von ihm gespielten Verleger auch immer wieder als Karikatur erscheinen.
    Bei Rückschlägen verkriecht sich sein manisch-depressiv und paranoid anmutender Springer ins Bett, betäubt sich mit Alkohol und muß von seinen Getreuen mit einer Wasserdusche oder Aufputschmitteln wieder aktiviert werden.
    Wie ein verwöhntes Kind, das alles haben möchte und von allen geliebt werden will, buhlt er zum Zuneigung und Einfluß und reagiert sogar mit Wutausbrüchen und Tränen, wenn er nicht bekommt, was er will.

    In kleinen Momenten macht Horst Drinda aus dem scheinbar allmächtigen Mann eine alberne Figur, etwa wenn er beim allzu scharfen Galopp aus dem Sattel seines Pferdes fällt, wenn er in angetrunkenem Zustand vom Ableben seines Vaters erfährt, muß er sich am Mobiliar abstützen und eine für eine Nacht in einer Kneipe geschlossene Mädchenbekanntschaft nimmt ein unbefriedigendes Ende.

    Neben Horst Drinda glänzt vor allem der gegen sein sonst übliches Rollenklischee besetzte Otto Mellies, der den Industriellensohn Horst-Herbert Alsen spielt. Liebevoll nennt er Springer “mein Cäsar” und unterstützt ihn entscheidend bei dessen Aufstieg.
    Dass die beiden von ihnen verkörperten Charaktere eine sehr intensive Beziehung unterhalten, spielen Horst Drinda und Otto Mellies zwar subtil, aber dennoch mit unterschwelliger Sinnlichkeit. Die Karikatur entfaltet sich dann, wenn Alsen Springer bei ihrer ersten Begegnung verführen will, dieser sich jedoch wieder einmal bis zur Besinnungslosigkeit betrunken hat und zeigt sich auch, wenn Alsen Springer zweimal seine jeweiligen Gattinnen aus finanziellen und machtpolitischen Interessen “abtritt”.

    Ebenfalls bemerkenswert gegen seinen sonstigen Typ als Negativfigur besetzt, spielt Herwart Grosse einen Kommunisten, der Springer Paroli bieten will und Erik S. Klein liefert eine amüsante und barocke Interpretation von Strauß.
    Doch auch die übrigen Darsteller tragen zum hohen Unterhaltungswert des Films bei.

    Übrigens belegt das in der DVD-Box enthaltene Porträt über den Verleger, dass Springers Bemerkung “Es hat mich gewundert, dass sie für meine Rolle einen so gut aussehenden Schauspieler genommen haben.” noch untertrieben ist.
    Horst Drinda ist bei weitem attraktiver als das Original.

  • FilmmusikDatum16.06.2012 20:48
    Foren-Beitrag von Max Otto von Stierlitz im Thema Filmmusik

    Zunächst einmal "müssen" muß ich gar nichts!

    Was ich meine ist folgendes: das Flair der Siebziger Jahre, das diese Serie durchzieht, übt auf mich einen großen Reiz aus - sei es die Musik oder die Kleidung. Dass das mit der Zeit, in der die Serie spielt, nicht hundertprozentig konform geht, stört mich dabei absolut nicht.

  • FilmmusikDatum16.06.2012 15:25
    Foren-Beitrag von Max Otto von Stierlitz im Thema Filmmusik

    Das betrifft nicht nur die wirklich exzellente und unvergeßliche Filmmusik. Auch die beiden wohl bekanntesten Stücke "Tentakel" und "Maskentanz" sind unverkennbar ein Produkt der Siebziger Jahre.

    Auch einige Darsteller erinnern in ihrer Garderobe eher an den Stil der Siebziger Jahre als an die Zeit, in der die Serie spielt.

    Beispiele dafür wären die Hemdkragenform sowie die Krawattenfarben einiger Darsteller, die Hutmodelle, die Jessy Rameik als Winnie Winkelmann trägt oder die Schlaghosen, mit denen die Herren des Balletts während des "Maskentanzes" bekleidet sind.

    In diese Kategorie dürften auch die schönen, langen Koteletten sowie der markante, an Peter Wyngarde (als "Jason King" eine Ikone der Fernsehwelt der späten Sechziger und frühen Siebziger Jahre) erinnernde Schnurrbart, den Walter Niklaus als James D. Wilson trägt, fallen.

    Aber nichts davon tut der Faszination, die von dieser Serie ausgeht, den geringsten Abbruch - ganz im Gegenteil.

  • Siebzehn Augenblicke des FrühlingsDatum15.03.2012 20:28

    Gern geschehen! Vielen Dank für die freundlichen Worte!

    Ich habe die komplette Serie im russischen Original mit englischen Untertiteln auf DVD erworben und anhand dessen meinen Beitrag verfasst.

    Leider ist nicht zu erwarten, dass "Siebzehn Augenblicke des Frühlings" in absehbarer Zeit oder vielleicht sogar überhaupt in der deutschen Synchronversion erscheint.
    Das ist umso bedauerlicher, da Otto Mellies Wjatscheslaw Tichonow kongenial synchronisiert hat.

    Übrigens verleihen das häufige Einblenden von Datum und Uhrzeit sowie die in der Serie gezeigten Originalaufnahmen aus der Endphase des Zweiten Weltkrieges "Siebzehn Augenblicke des Frühlings" eine sehr authentische Wirkung.

  • Siebzehn Augenblicke des FrühlingsDatum09.03.2012 11:29

    Vielen Dank für die Anregung. Das werde ich gern tun.

    Schön zu wissen, dass es noch weitere Fans von "Siebzehn Augenblicke des Frühlings" gibt.

    Und hier noch eine der zahlreichen Anekdoten über unseren Protagonsisten:

    Berlin wurde wieder einmal bombardiert. Die Luft ist rauchgeschwängert.
    Stierlitz macht sich so seine eigenen Gedanken: "Habe ich vergessen, das Bügeleisen abzustellen?"

  • Vielen Dank für die freundliche Begrüßung, Marco! Ich sende dir eine Private Mail!

  • Siebzehn Augenblicke des FrühlingsDatum07.03.2012 16:06

    Vielen Dank für das Einfügen der Fotografie! Ich bin leider nicht so bewandert in derlei Dingen, deshalb enthält meine Inhaltsangabe auch keine Bilder.

  • Ich habe Günter Grabbert sehr verehrt.

    Sicher war seine Rolle als Wolfgang Jonkers in "Dr. Schlüter" ein ganz besonderer Höhepunkt in seinem Schaffen. Günter Grabbert hat aus diesem als mephisto-haften Gegenspieler zum als Faust angelegten Dr. Martin Schlüter (Otto Mellies) einen überaus faszinierenden Charakter geformt.

    Bemerkenswert fand ich auch seine Darstellung des Parteisekretärs Schibulla in "Beschreibung eines Sommers" sowie die Verkörperung des Schwarzenbach in "Der geteilte Himmel".

    Von seinen zahlreichen Synchronrollen habe ich besonders seine Arbeit für Sergej Bondartschuk als Pierre Besuchow in "Krieg und Frieden" in mein Herz geschlossen.

  • Siebzehn Augenblicke des FrühlingsDatum03.03.2012 18:54

    Vielen Dank für den Hinweis!

    Es gibt inzwischen auch eine Farbversion von "Siebzehn Augenblicke des Frühlings", die jedoch um einige Szenen gekürzt wurde.
    Die schwarz-weiße Originalfassung ist bei weitem atmosphärischer.

    Vom deutschen Fernsehen, das "Siebzehn Augenblicke des Frühlings" letztmalig 1990 ausstrahlte, dürfte keine Wiederholung der synchronisierten Fassung zu erwarten sein.
    Höchst bedauerlich!

  • Stöbern im Internet brachte mich auf diese Homepage, die wirklich ganz wunderbar gestaltet ist. Mein Kompliment!

    Seit ich Ende der Achtziger Jahre "Das unsichtbare Visier" zum ersten Mal gesehen habe, zählt sie zu meinen Lieblingsserien, die ich inzwischen komplett auf DVD erworben habe.
    Großartige darstellerische Leistungen, ausgezeichnete Musik, exotische Schauplätze und eine durchweg spannende Handlung machen die Serie zu einem wirklichen Klassiker.

  • Siebzehn Augenblicke des FrühlingsDatum03.03.2012 14:56

    Wjatscheslaw Tichonow

    Der Hauptdarsteller von "Siebzehn Augenblicke des Frühlings"

    Wjatscheslaw Wassilijewitsch Tichonow wurde am 08.02.1928 in Pawlowski- Possad in der Nähe von Moskau geboren. Seine Mutter war Kindergärtnerin und sein Vater arbeitete als Ingenieur in der städtischen Textilfabrik.

    Schon früh träumte Wjatscheslaw Tichonow davon, Schauspieler zu werden, doch seine Eltern waren damit nicht einverstanden.
    Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er in einer Munitionsfabrik und war danach als Metallarbeiter beschäftigt.

    Er studierte er an der Moskauer Filmhochschule (WGIK), wo unter anderem der Regisseur Sergej Gerassimow zu seinen Lehrern zählte, der ihm 1948 in der Verfilmung eines Romans von Alexander Fadejew “Die junge Garde” (“Molodaja gwardija”) seine erste Filmrolle gab. Als Wolodja Osmuchin verkörperte Wjatscheslaw Tichnow einen der jungen Widerstandskämpfer aus Krasnodar, die sich gegen die Okkupation ihres Landes durch die Faschisten zur Wehr setzten.
    An seiner Seite spielte Nonna Mordjukowa, die er im selben Jahr heiratete. Das Paar hatte einen Sohn namens Wladimir, der ebenfalls Schauspieler wurde und 1990 verstarb. Die Ehe wurde 1963 geschieden.

    1969 heiratete Wjatscheslaw Tichonow erneut. Der Ehe mit seiner Frau Tamara entstammt die gemeinsame Tochter Anna, die gleichfalls Schauspielerin wurde.

    Nach seinem gelungenen Filmdebüt wurden Wjatscheslaw Tichnonow zunächst eher unbedeutende Rollen anvertraut.
    Erst mit dem bäuerlichen Familiendrama “Es geschah in Penkow” (1958) gefolgt von einigen Kriegsdramen wie “Sterne im Mai” (1959) und “Das Haus in den sieben Winden” (1962) stieg seine Popularität.
    In dem Film “Durst” (1960), basierend auf realen Ereignissen, spielt Wjatscheslaw Tichonow zum ersten Mal einen Spion. Sein Oleg Besborodko soll ein Wasserwerk bei Odessa von den Nazis befreien.

    Große Erfolge waren seine Rollen als Alexej in “Optimistische Tragödie” (1963) und als Lehrer Ilja Melnikow in “Warten wir den Montag ab” (1968).

    Den endgültigen Durchbruch zum Star verdankte Wjatscheslaw Tichonow allerdings seiner grandiosen Verkörperung des Fürsten Andrej Bolkonski in der Tolstoi - Verfilmung “Krieg und Frieden” (1967) Das vierteilige Epos erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Großen Preis der Moskauer Filmfestspiele, den Golden Globe sowie den Oscar als bester
    fremdsprachiger Film.
    Für seine Leistung wurde er von den Lesern der Zeitschrift “Sowjetski Ekran” zum besten Schauspieler des Jahres gekürt.

    Unsterblichkeit verlieh ihm jedoch 1973 die Fernsehserie “Siebzehn Augenblicke des Frühlings”. In zwölf Teilen verkörperte Wjatscheslaw Tichonow den sowjetischen Kundschafter Max Otto von Stierlitz alias Maxim Maximowitsch Issajew. Für seine Darstellung erhielt Wjatscheslaw Tichonow zahlreiche Preise.
    Die Serie fegte in der damaligen Sowjetunion die Straßen leer und erlangte eine bis heute ungebrochene Popularität über mehrere Generationen hinweg.

    Nach dem Erfolg von “Krieg und Frieden” drehte Wjatscheslaw Tichonow 1976 erneut unter der Regie von Sergej Bondartschuk. In dem Kriegsfilm “Sie kämpften für die Heimat”, in dem er die Rolle des Nikolai Strelzow spielte, stand auch seine Ex-Frau Nonna Mordjukowa vor der Kamera.

    Schon früh begab sich Wjatscheslaw Tichonow ins mittlere Charakterfach, indem er 1977 den Schriftsteller Iwan Iwanowitsch (eine Rolle für die er eigentlich noch nicht alt genug war) in dem Spielfilm “Weißer Bim, Schwarzohr” verkörperte.
    Die poetische Literaturverfilmung erhielt eine Oscarnominierung als bester fremdsprachiger Film.

    1984 kehrte Wjatscheslaw Tichonow mit der zehnteiligen Fernsehserie “Tass ist ermächtigt zu erklären ...”(erneut nach einer Vorlage von Julian Semjonow, der auch “Siebzehn Augenblicke des Frühlings” verfaßt hatte) in seiner Rolle als General Konstantinow zum Spionagegenre zurück.

    Bis ins hohe Alter blieb Wjatscheslaw Tichonow ein vielbeschäftigter Schauspieler zum Beispiel 1994 in Nikita Michalkows “Die Sonne, die uns täuscht”, ein Film über die Zeit des “Großen Terrors” unter Stalin in den Dreißiger Jahren.
    Der Film gewann den Oscar als bester fremdsprachiger Film.

    1979 drehte sein Freund, der Regisseur Stanislaw Rostozki, über ihn das Porträt:
    “Beruf: Filmschauspieler”.

    Für seine künstlerische Tätigkeit erhielt Wjatscheslaw Tichonow zahlreiche Auszeichnungen:

    1962 Verdienter Künstler der RSFR
    1968 Staatspreis für “Warten wir den Montag ab”
    1974 Volkskünstler der UdSSR
    1976 Staatspreis für “Sie kämpften für die Heimat”
    1978 Orden der Oktoberrevolution
    1980 Lenin-Orden
    1982 Held der Sozialistischen Arbeit
    1982 Träger der Goldmedaille “Hammer und Sichel”
    2003 Vaterländischer Verdienstorden

    Wjatscheslaw Tichonow verstarb am 04.12.2009 in Moskau.

    Filmographie:

    1948 “Die junge Garde”
    1951 “In friedlichen Tagen”
    1953 “Der Junge vom Sklavenschiff”
    1954 “Das darf man nicht vergessen”
    1955 “Sterne an den Flügeln”
    1956 “Das Herz schlägt wieder”
    1958 “Es geschah in Penkow”
    1959 “Piraten vor Taiwan”
    1960 “Sterne im Mai”
    1960 “Durst”
    1960 “Die Spur führt nach Le Havre”
    1961 “Zwei Leben”
    1962 “Das Haus in den sieben Winden”
    1963 “Optimistische Tragödie”
    1967 “Krieg und Frieden”
    1968 “Warten wir den Montag ab”
    1968 “Der Weg zum Saturn”
    1969 “Kleiner Kranich”
    1970 “Das Familienglück”
    1971 “Das Abenteuer des gelben Köfferchens”
    1972 “Der Mann, der den Tod überlebete”
    1972 “Das russische Feld”
    1973 “Siebzehn Augenblicke des Frühlings” (TV)
    1973 “Jegor Bulytschew und andere”
    1974 “Zwei Tage Aufregung”
    1975 “Front ohne Flanken”
    1976 “Sie kämpften für die Heimat”
    1976 “... und andere offizielle Persönlichkeiten”
    1977 “Weißer Bim - Schwarzohr”
    1978 “Front hinter der Frontlinie”
    1979 “Ein Lied vom Baum und von der Rose” (CSSR)
    1980: Возрождение (Wosroschdenije) (TV)
    1982 “Im Rücken des Feindes”
    1982 “Sachwat”
    1984 “TASS ist ermächtigt zu erklären ...” (TV)
    1987: Приближение к будущему (Priblischenije k buduschtschemu)
    1987: Апелляция (Apelljazija)
    1988 “Den Drachen töten”
    1989 “Städtische Einzelheiten”
    1991: Призраки зелёной комнаты (Prisraki seljonoi komnaty)
    1992: Бесы (Bessy)
    1993: Провинциальный бенефис (Prowinzijalny benefis)
    1993: Несравненная (Nesrawnennaja)
    1993: Кодекс бесчестия (Kodeks bestschestija)
    1994: Бульварный роман (Bulwarny roman)
    1994 “Die Sonne, die uns täuscht”
    1995: Авантюра (Awantjura)
    1996: Милый друг давно забытых лет (Mily drug dawno sabytych let)
    1997: Notti di paura
    1998: Зал ожидания (Sal oschidanija) (Fernsehserie)
    1998: Сочинение к Дню Победы (Sotschinenije k Dnju Pobedy)
    2006: Андерсен. Жизнь без любви (Andersen. Schisn bes ljubwi)

  • W. Niklaus - James D. WilsonDatum03.03.2012 14:48

    Abgesehen von Armin Mueller-Stahl als Achim Detjen bwz. Werner Bredebusch war mir Walter Niklaus als James D. Wilson immer schon der liebste Charakter in "Das unsichtbare Visier".

    Sicher hat es zunächst damit zu tun, dass Walter Niklaus eine unglaublich intensive Präsenz vor der Kamera entfaltet.
    Der "Salontexaner", wie er in den Büchern genannt wird, wirkt durch diesen Schauspieler ungemein anziehend, obwohl er der negative Gegenspieler ist. Sein überlegenes, gelassenes Auftreten kombiniert mit sehr viel Ironie wirkt überaus faszinierend.

    Dazu kommt, dass dieser Mann über eine wunderbar sonore Stimme verfügt. So trägt zum Beispiel seine brillante Synchronisation von Basil Rathbone als "Sherlock Holmes" maßgeblich dazu bei, dass man dessen Interpretation heute als die stimmigste von allen empfindet.

  • Siebzehn Augenblicke des FrühlingsDatum03.03.2012 14:23

    Ein Agent zwischen Melancholie und Dynamik

    Max von Stierlitz in “Siebzehn Augenblicke des Frühlings”

    Der Protagonist der zwölfteiligen Serie “Siebzehn Augenblicke des Frühlings” ist seit deren Erstausstrahlung 1973 und deren zahlreichen Wiederholungen auch im postsowjetischen Fernsehen zu einem russischen Mythos geworden.

    Der Hauptdarsteller Wjatscheslaw Tichonow war bereits ein sehr beliebter und anerkannter Schauspieler in seiner Heimat - berühmt unter anderem durch seine Verkörperung des Fürsten Andrej Bolkonski in Sergej Bondartschuks kongenialer Verfilmung von Leo Tolstois “Krieg und Frieden” aus dem Jahre 1967. Das vierteilige Epos erhielt unter anderem den Großen Preis der Internationalen Filmfestspiele von Moskau sowie den Oscar und den Golden Globe als bester fremdsprachiger Film.

    Doch nach seinem Auftritt in “Siebzehn Augenblicke des Frühlings” kannte seine Popularität keine Grenzen mehr und Wjatscheslaw Tichonow avancierte zu einem wahren Volkshelden.
    In den Neunziger Jahren erwies sich in Meinungsumfragen, dass man Stierlitz ohne weiteres zum Präsidenten seines Landes wählen würde - weit vor allen Politikern.
    Anläßlich seines achtzigsten Geburtstages am 08.02.2008 wurde Wjatscheslaw Tichonow mit einer Sondersendung im russischen Fernsehen geehrt. Als er am 04.12.2009 in Moskau verstarb, kondolierten der russische Präsident und sein Regierungschef den Angehörigen und sprachen von einer nationalen Tragödie.

    Das energische “Augenblicke” und das melancholische “Irgendwo weit entfernt”, die beiden musikalischen Leitthemen der Serie “Siebzehn Augenblicke des Frühlings” verdeutlichen die zwei Seiten ihres Protagonisten Standartenführer Max von Stierlitz alias Oberst Maxim Maximowitsch Issajew.

    Der attraktive Mann, der selbst in der Uniform der schändlichsten Verbrecher wider alle Humanität, elegant auftritt, in einer Rückblende im Frack erscheint und selbst in einer Strickjacke noch Stil beweist, agiert einerseits selbstbewußt, energisch, überlegen und sehr eloquent.
    Andererseits jedoch verhindert seine Tätigkeit als Kundschafter, dass er sich emotional öffnen kann. Nur sehr selten - wie im Gespräch mit Erwin und Kat - bricht sich lange Aufgestautes Bahn.

    Die unbestreitbar tiefen Emotionen, die in Stierlitz schlummern, vermitteln sich meist nur durch Blicke.
    In der Natur scheint er sich am meisten öffnen zu können. Wenn er zum Beispiel dem Flug einer Schar Vögel nachschaut, so symbolisiert das seinen Wunsch nach Freiheit. Als es ihm geglückt ist, Pfarrer Schlag in die Schweiz zu schleusen, greift Stierlitz in den Schnee und reibt sich das Gesicht damit ein.

    Max von Stierlitz vergißt nie, dass er verheiratet ist, obwohl er seine Frau seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat.
    So weist der einsame Mann alle Avancen, die ihm zum Beispiel Gabi Nabel macht, zurück.
    Der Kundschafter ist ein moralisch einwandfreier Mann. Wenn Stierlitz über Laster verfügt, dann sind es sein ständiger Griff zur Zigarette sowie der Genuss von Kognak.

    “Siebzehn Augenblicke des Frühlings” funktioniert sowohl als spannungsreicher Politthriller, dem glücklicherweise jeder unpassende Aktionismus fremd ist, ebenso wie als glänzend gespieltes Psychoduell zwischen Stierlitz und seinen Widersachern und überdies als emotionales Drama.
    Sehr viel vermittelt sich dabei sowohl über den inneren Monolog des Protagonisten als auch über den intensiv agierenden Erzähler.

    Die darstellerischen Leistungen sind durchweg ausgezeichnet.
    Eine negative Figur wie der Nachrichtenchef Walter Schellenberg entfaltet durch die großartige Schauspielkunst von Oleg Tabakow ein faszinierendes
    Eigenleben. Tabakow verleiht seiner Rolle weitaus mehr Intelligenz, Esprit und Charme, als sie der realen Person jemals zu eigen waren und läßt dabei dennoch nicht eine Minute vergessen, mit welch verbrecherischem Charakter man es zu tun hat.

    Überhaupt fehlt bei den negativen Charakteren - mit Ausnahme von Holthoff und Rolf - jede bis zu diesem Zeitpunkt im sowjetischen Film durchaus oft anzutreffende primitive Schwarz-Weiß-Malerei.
    Selbst einem durch und durch verbrecherischen Menschen wie Heinrich Müller wird - durch das Drehbuch aber auch durch die darstellerische Leistung von Leonid Bronewoi - noch Intelligenz und ein - wenn auch makabrer - Sinn für Humor zugestanden.

    Erstaunlich ist auch, dass in dieser sowjetischen Produktion außer dem Funker Erwin nicht ein Vertreter der sonst so heroisierten Arbeiterklasse gezeigt wird.
    Der Widerstandskampf wird hier von einem überaus liebenswert porträtierten Pfarrer (auch das keine Selbstverständlichkeit zu jener Zeit) sowie einem sanften und weltfremden Wissenschaftler geführt.

    Der einfache Landser Helmut Kolder, der sein Leben für das der russischen Funkerin Kat opfert, dürfte ebenfalls ein für das sowjetische Fernsehen dieser Ära durchaus ungewöhnlicher Charakter sein.
    Hier sollte angemerkt werden, dass sein Darsteller Otto Mellies (der in seiner Rolle als Helmut Kolder von einem anderen Schauspieler synchronisiert wurde) durch seine brillante Synchronisation von Wjatscheslaw Tichonow in ganz erheblichen Maße zum großartigen Gesamteindruck von “Siebzehn Augenblicke des Frühlings” beigetragen hat.

    Die ungeheure, über Generationen anhaltende Popularität von “Siebzehn
    Augenblicke des Frühlings wird auch dadurch verdeutlicht, dass in Rußland
    unzählige Witze (dort Anekdoten genannt) über den Protagonisten und die
    Besonderheiten der Serie kursieren.

    Nachfolgend dafür einige Beispiele:

    Stierlitz wacht in einer Gefängniszelle auf. Nun dachte er: wo bin ich gefangen? Bei den Deutschen oder bei den Russen? Bin ich Max-Otto von Stierlitz oder Maxim Issajew? Plötzlich geht die Tür auf, ein russischer Milizionär kommt rein: „Da haben Sie wohl gestern einen über den Durst getrunken, Genosse Tichonow!“

    Eine Sitzung in Hitlers Bunker. Plötzlich kommt ein Mann herein, schenkt allen Tee ein, entnimmt geheime Dokumente aus dem Safe und verläßt wieder den Raum.
    Hitler ist verblüfft: “Wer war denn das ?“
    Müller antwortet: „Das ist Stierlitz aus Schellenbergs Abteilung. In Wirklichkeit ist er ein russischer Agent. Oberst Issajew.“
    „Warum verhaften Sie ihn dann nicht?“
    „Sinnlos. Der wird sich sowieso herausreden. Er wird sagen, er hätte nur den Tee gebracht.““

    Müller kommt in sein Büro und findet Stierlitz vor, der sich am Safe zu schaffen macht.
    “Was tun Sie da, Stierlitz?!”
    “Ich warte auf die Straßenbahn, Briagadeführer ...”
    “Seit wann fährt durch mein Büro eine Straßenbahn?!” ereifert sich Müller und dreht sich wieder zu Stierlitz um. Dieser ist verschwunden.
    “Wahrscheinlich hat er doch die Straßenbahn genommen ...” denkt Müller.

    Stierlitz öffnet eine Tür. Das Licht geht an. Stierlitz schließt die Tür wieder. Das Licht geht aus.
    Stierlitz wiederholt die Prozedur und kombiniert: “Es handelt sich um einen Kühlschrank.”

    Stierlitz sitzt in seinem Büro, als es an der Tür klopft.
    “Das ist sicher Bormann”, denkt er.
    “Und ob ich es bin!” denkt Bormann.

    Schellenberg hat lange nichts mehr von Stierlitz gehört und besucht ihn deshalb.
    Er findet ihn mit einer schönen Frau im Arm besinnungslos betrunken auf
    dem Fußboden vor. Neben ihm liegt ein Telegramm: “Mission erfüllt. Sie können sich erholen. Zentrale.”

    Aus Hitlers Safe sind einige wichtige Dokumente entwendet worden. Er
    beschwert sich in einem Telegramm bei Stalin darüber.
    Am nächsten Tag erhält Stierlitz eine verschlüsselte Nachricht: “Justus, wenn Sie Herrn Hitler schon Dokumente stehlen müssen, so bringen Sie sie ihm doch nach dem Fotokopieren wieder zurück. Er macht sich schon Sorgen deswegen ...”

    Müller geht nachts im Wald spazieren. Zwei glühende Augen starren ihn an. “Eine Eule!” denkt Müller. “Selber eine Eule!” denkt Stierlitz.

    Im Reichssicherheitshauptamt hat man alle Ausgänge blockiert. “Idioten!”
    denkt Stierlitz und geht durch den Eingang hinaus.

    Müller sieht Holthoff mit einem Stahlhelm auf dem Kopf einen Korridor entlanggehen. “Hat man Sie an die Front geschickt?” fragt er. “Nein, Stierlitz will mit mir eine Flasche Kognak trinken ...”

  • Siebzehn Augenblicke des FrühlingsDatum03.03.2012 13:28
    Thema von Max Otto von Stierlitz im Forum Andere Kundschafterser...

    Siebzehn Augenblicke des Frühlings”
    ("Семнадцать мгновений весны")


    Produktionsland: Sowjetunion

    Originalsprache: Russisch

    Erscheinungsjahr: 1973

    Länge: 12 Teile (ca. 840 Minuten)

    Deutsche Erstaufführung: 13.12.1973 - 17.01.1974

    Deutsche Fassung:

    1. Der Auftrag

    2. Die schwarze Eminenz

    3. In geheimer Mission

    4. Bern, Blumenstraße

    5. Die Aktion des Pfarrers Schlag

    6. Gefahr für Katja


    Darsteller:
    Wjatscheslaw Tichonow (Max Otto von Stirlitz / Maxim Maximowitsch Issajew), Leonid Bronewoi (Heinrich Müller), Jewgeni Jewstignejew (Professor Werner Pleischner), Oleg Tabakow (Walter Schellenberg), Rostislaw Pljatt (Pfarrer Fritz Schlag), Jekaterina Gradowa (Kathrin Kinn / Katja Koslowa) Michail Scharkowski (Ernst Kaltenbrunner), Nikolai Prokopowitsch (Heinrich Himmler), Juri Wisbor (Martin Bormann), Wilhelm Burmeier (Hermann Göring), Fritz Diez (Adolf Hitler), Wassili Lanowoi (Karl Wolff), Konstantin Scheldin (Wilhelm Ferdinand Holthoff), Leonid Kurawljow (Kurt Eismann), Otto Mellies (Helmut Kolder), Swetlana Swetlitschnaja (Gabi Nabel), Olga Soschnikowa (Barbara Krein), Alexej Safonow (Jürgen Rolf), Emilia Milton (Frau Zaurich), Jefim Kopeljan (Erzähler)


    Regie: Tatjana Liosnowa

    Drehbuch: Julian Semjonow (nach seinem gleichnamigen Roman)

    Kamera: Pjotr Katajew, Anatoli Burawtschikow

    Musik: Michail Tariwerdijew


    “Denk nicht überheblich von Sekunden.
    Die Zeit wird kommen, dann wird dir offenbar:
    Wie pfeifende Kugeln fliegen sie dir um den Kopf
    diese Augenblicke, diese Augenblicke, diese Augenblicke.
    Jeder Augenblick hat seine eigene Berechtigung,
    sein eigenes Vergnügen, seine eigene Besonderheit
    geteilt in Schmach und Ruhm.
    Für einige nur Infamie, für andere Unsterblichkeit.
    Aus winzigen Augenblicken ist sogar der Regen gemacht.
    Das Wasser rinnt vom Himmel in Strömen.
    Und man braucht eine halbes Leben lang,
    um nur darauf zu warten: deinen einzigen Augenblick.
    Er kommt wie ein Schluck Wasser in der Hitze des Sommers,
    kommt wie eine Buße.
    Aber vergiß nicht deine Pflicht zu jeder Zeit
    vom ersten bis zum letzten Augenblick.
    Denk nicht überheblich von Sekunden.
    Die Zeit wird kommen, dann wird dir offenbar:
    Wie pfeifende Kugeln fliegen sie dir um den Kopf
    diese Augenblicke, diese Augenblicke, diese Augenblicke.
    Diese Augenblicke ...”
    (“Mгновений” / “Augenblicke”)
    Text: Robert Roschdestwenski
    Komposition: Michail Tariwerdijew
    Interpret: Iosif Kobson)


    “Я прошу, хоть ненадолго Грусть моя, ты покинь меня, Облаком, сизым облаком
    Ты полети к родному дому, Отсюда к родному дому.
    Берег мой, покажись вдали Краешком, тонкой линией, Берег мой, берег
    ласковый, Ах, до тебя, родной, доплыть бы, Доплыть бы хотя б когда-нибудь.
    Где-то далеко, Где-то далеко Идут грибные дожди, Прямо у реки В маленьком
    саду Созрели вишни, Наклонясь до земли. Где-то далеко В памяти моей Сейчас,
    как в детстве, тепло, Хоть память укрыта Такими большими снегами.
    Ты, гроза, напои меня, Допьяна, да не до смерти. Вот опять, как в последний раз,
    Я всё гляжу куда-то в небо, Как будто ищу ответа. Где-то далеко, Где-то далеко
    Идут грибные дожди, Прямо у реки В маленьком саду Созрели вишни,
    Наклонясь до земли. Где-то далеко В памяти моей Сейчас, как в детстве, тепло,
    Хоть память укрыта Такими большими снегами.
    Я прошу, хоть ненадолго Грусть моя, ты покинь меня, Облаком, сизым облаком
    Ты полети к родному дому, Отсюда к родному дому.”

    “Ich bitte: Schmerz, Schmerz, verlasse mich
    wenigstens für eine Weile.
    Wie eine blau-graue Wolke
    in die Heimat gehen,
    von hier in die Heimat gehen.
    Mein Land zeige dich
    in der Ferne.
    Mein Land, mein liebes Land
    ich würde dich so gern erreichen
    wenigstens eines Tages.
    Irgendwo sehr weit entfernt, irgendwo sehr weit entfernt
    regnet es bei Sonnenschein.
    In dem Garten nahe bei dem Fluß
    sind die Kirschen reif an den Bäumen.
    Sehr weit entfernt in der Erinnerung
    ist es warm, wie in meiner Kindheit.
    Doch die Erinnerung ist bedeckt
    von so vielen Schichten Schnee.
    Gewitter stille meinen Durst
    bis ich trunken bin aber nicht tot.
    Als wäre es zum letzten Mal
    sehe ich zum Himmel empor
    um eine Antwort zu suchen.
    Ich bitte: Schmerz, Schmerz, verlasse mich
    wenigstens für eine Weile.
    Wie eine blau-graue Wolke
    in die Heimat gehen,
    von hier in die Heimat gehen.”
    (“Где-то далеко” / “Irgendwo weit entfernt”)
    Text: Robert Roschdestwenski
    Komposition: Michail Tariwerdijew
    Interpret: Iosif Kobson)


    Inhalt

    1. Teil

    “Wir werden über einige Ereignisse im letzten Frühling des Krieges berichten. Wir werden über siebzehn Tage in diesem Frühling erzählen ...”

    In einem Wald in der Nähe von Berlin geht am 12. 02.1945 ein Mann spazieren - aufgenommen in nostalgischen Schwarz-Weiß-Bildern und von melancholischer Klaviermusik untermalt.
    Versonnen sieht der attraktive Mann, der vom Habitus an einen Intellektuellen oder Künstler erinnert, einem Vogelschwarm nach und betrachtet die erwachende Natur.
    Von seiner Begleiterin, einer alten Frau names Zaurich, wird er mit Herr Bolzen angesprochen.
    Mehr erfährt man zunächst nicht von ihm.

    Adolf Hitler prophezeit vor hochrangigen Vertretern des Dritten Reiches den Zerfall des alliierten Bündnisses sowie den Endsieg Deutschlands.

    Der Reichsführer SS Heinrich Himmler und Brigadeführer Walter Schellenberg,der Leiter des Auslandsnachrichtendienstes des Reichssicherheitshauptamtes, sehen sich diverse internationale Wochenschauen an und sind sich einig, dass sie sich in einer äußerst prekären Situation befinden.

    Im Reichssicherhauptamt in Berlin begegnet der Zuschauer dem Mann wieder, der sich Bolzen nennt.
    Max Otto von Stierlitz bekleidet den Rang eines SS-Standartenführers und gilt laut seiner Personalakte als “hervorragender nordischer Typ, beherrscht, von untadeliger Pflichterfüllung, erbarmungslos gegen die Feinde des Reiches, ausgezeichneter Sportler (Berlins bester Tennisspieler), ledig, mehrfach vom Reichsführer SS ausgezeichnet ...”

    Stierlitz sucht auf Bitte von Obersturmbannführer Holthoff einen wegen defätistischer Äußerungen und des Abhörens von Feindsendern inhaftierten Wissenschaftler auf.
    Während Holthoff mit Gewalt gegen den Gefangenen vorgehen will, hält ihn Stierlitz zurück. Der Sturmbannführer verbreitet eine Aura ruhiger Souveränität um sich und versucht eine ideologische Grundsatzdebatte mit dem Inhaftierten.
    “Er wird aufhören zu plappern, wenn es keine Bombenangriffe mehr gibt, wenn er genug Brot und Butter hat und ein Häuschen im Wald.” konstatiert Stierlitz mit überlegener Ironie.

    Der Standartenführer hat läßt sich Pfarrer Fritz Schlag vorführen, der wegen antifaschistischer Aktivitäten inhaftiert ist.
    Erneut erweist sich der Offizier als unkonventionell. Er lädt den Geistlichen in das Lokal “Zum Groben Gottlieb” ein, läßt dem im Hungerstreik befindlichen Pfarrer ein Essen servieren und führt eine weltanschauliche Diskussion mit ihm.

    Der Chef des Reichssicherhauptamtes, Obergruppenführer Ernst Kaltenbrunner,
    ist äußerst ungehalten über die Tatsache, dass sein Plan, die polnische Stadt Krakau zu zerstören, fehlgeschlagen ist.
    Der verantwortliche Offizier, Gruppenführer Friedrich Wilhelm Krüger, läßt in einem Versuch, sich zu rechtfertigen, den Namen von Standartenführer Stierlitz fallen, der sich zum selben Zeitpunkt im Auftrage von Brigadeführer Walter Schellenberg ebenfalls in Krakau aufgehalten hat.
    Kaltenbrunner läßt sich Akten über Stierlitz vorlegen, angeblich um jeden Verdacht gegen den untadeligen Offizier auszuräumen.

    Nachdem er sich bei seinem direkten Vorgesetzten Schellenberg die Genehmigung dafür erteilen läßt, den Pfarrer für die Zwecke des RSHA zu benutzen, fährt Stierlitz in sein Haus nach Potsdam-Babelsberg.

    Gegen 20 Uhr wechselt Stierlitz den Radiosender und empfängt aus Moskau eine chiffrierte Botschaft, die er mit Hilfe eines Werkes von Friedrich Schiller entschlüsselt.
    “Zentrale an Justus. Nach unseren Informationen haben hochrangige Offiziere
    der SS und des SD in Schweden und in der Schweiz mit Allan Dulles Kontakt
    aufgenommen. Wenn diese Offiziere auf Befehle aus Berlin hin handeln, ist es notwendig herauszufinden, wer sie auf diese Mission gesandt hat, wer konkret von den Führern des Reichs Kontakte zum Westen sucht. Alex”
    Alex ist der Chef des sowjetischen Geheimdienstes. Und Justus ist Standartenführer Max Otto von Stierlitz - in Moskau nur den höchsten offiziellen Stellen bekannt als Oberst Maxim Maximowitsch Issajew.

    2. Teil

    Standartenführer Max Otto von Stierlitz hat vier Karikaturen der für ein solches Unternehmen wie Seperatverhandlungen mit den Westmächten in Frage
    kommenden Verdächtigen entworfen: Göring, Goebbels, Bormann und Himmler.

    Stierlitz hat einen Agent Provocateur auf Pfarrer namens Klaus auf Pfarrer Schlag angesetzt. Als angeblicher kommunistischer Widerstandskämpfer soll er dem Geistlichen belastende Aussagen entlocken.

    Stierlitz sucht sein Lieblingsrestaurant, das Cafè “Elefant”, auf, wo ihn die Besitzerin Frau Zaurich, die alte Dame mit der er zu Beginn der ersten Folge einen Waldspaziergang unternommen hat, zum Schachspiel erwartet. Sie spricht ihn erneut mit seinem Pseudonym Bolzen an und hat offensichtlich nicht die geringste Ahnung, mit wem sie es wirklich zu tun hat.
    Während er mit Frau Zaurich Schach spielt, überlegt Stierlitz den ersten
    Namen auf seiner Liste der möglichen Hintermänner: Hermann Göring. Nach
    reiflichem Nachdenken streicht er ihn als Verdächtigen.
    Die Sekretärin Gabi Nabel, die im Cafè “Elefant” ein Zimmer gemietet hat, verfolgt Stierlitz mit sehnsüchtigen Blicken, während er die attraktive junge Frau kaum bemerkt.

    Obergruppenführer Ernst Kaltenbrunner, der Chef des Reichssicherheitshauptamtes,empfängt den Chef der Gestapo, Brigadeführer Heinrich Müller.
    Er befiehlt ihm, einem Verdacht nachzugehen, den er gegen Max Otto von Stierlitz hegt. Gerade weil ihm der Standartenführer am Herzen läge, solle Müller jeden Zweifel an der Person von Stierlitz ausräumen und dabei so diskret wie möglich vorgehen.

    Inzwischen hat Max von Stierlitz nach erneutem reiflichen Überlegen auch den zweiten Verdächtigen von seiner Liste gestrichen: Joseph Goebbels.

    Eine konspirativ genutzte Villa angemietet über mehrere Strohmänner durch einen gewissen Ingenieur Bolzen, beschäftigt in einem großen Chemiewerk. Bolzen und Stierlitz sind ein und die selbe Person.
    Hier empfängt Stierlitz den V-Mann Klaus. Dieser liefert ihm ein Tonband mit belastenden Äußerungen von Pfarrer Schlag, zu denen sich der vertrauensselige alte Herr im Gespräch mit Klaus hinreißen lassen hat.
    Stierlitz verspricht dem Informanten einen Urlaub in Innsbruck und läßt Klaus einige Zeilen verfassen, in denen er von Ausspannen und Urlaub schreibt. Währenddessen verbrennt der Standartenführer in der Küche das belastende Tonband.
    Stierlitz fährt mit Klaus in den Wald, wo er ihn angeblich in einem konspirativ genutzten Haus unterbringen will. Der ebenso gewissenlose wie von sich selbst überzeugte Klaus schöpft keinerlei Verdacht, bis ihn ein Schuß aus der Pistole von Stierlitz trifft. Seine Leiche versinkt in einem See.

    3. Teil

    Reichsmarschall Hermann Göring sucht Adolf Hitler auf und versucht ihm, die
    kritische Situation an der Front zu verdeutlichen. Der Führer bekommt daraufhin einen Wutanfall und wirft den Oberbefehlshaber der Luftwaffe hinaus.

    Der Reichsführer SS Heinrich Himmler sucht Göring in dessen Landsitz Karinhall auf.
    Himmler unterbreitet Göring ziemlich unverhüllt ein Angebot, gemeinsam Hitlers Nachfolge anzutreten, nachdem dieser ausgeschaltet ist. Göring fürchtet, in eine Falle von Himmler zu tappen und lehnt ab.

    Max von Stierlitz nimmt an der Beisetzung von Professor Karl Pleischner teil, einem Arzt, mit dem er viele Jahre gemeinsam gegen den Faschismus gekämpft hat.
    Dort sieht er dessen jüngeren Bruder Werner, der nicht ahnt, dass er seine Entlassung aus dem Konzentrationslager vor acht Jahren, in das ihn eine Denunziation gebracht hatte, Stierlitz verdankt.

    Nachdem Stierlitz zu seinem Haus gefahren ist, nimmt er sich den nächsten
    Verdächtigen auf seiner Liste vor: Heinrich Himmler.
    Der Mann, der die SS befehligt, hat ohne jeden Zweifel die Macht, Verhandlungen mit den Westmächten über einen Seperatfrieden zu führen. Doch wer würde sich mit diesem Henker an einen Tisch setzen?
    Während seiner Überlegungen taucht ein Setter bei Stierlitz auf. Der einsame Mann freut sich über die unerwartete Gesellschaft und verpflegt das Tier.

    Am 20. 02. 1945 kurz vor Mitternacht sucht Max von Stierlitz in Köpenick den Elektriker Erwin Kinn und dessen Frau Kathrin, genannt Kat, auf. Erwin Kinn ist als Funker für Stierlitz tätig.
    Mit seinem Besuch an einem Mittwoch nicht wie gewohnt an einem Montag verletzt Stierlitz alle Regeln der Konspiration, die er zwanzig Jahre lang akkurat eingehalten hat. Aber es muss sein - Kat erwartet ein Kind.
    Nachdem Stierlitz Kat Komplimente für ihre Schönheit gemacht hat, erwidert sie: “Jede Frau, die ein Kind erwartet, ist schön. Du hattest nur nicht die Möglichkeit, das herauszufinden...” Stierlitz reagiert betroffen.
    Während Kat Klavier spielt, erklärt Stierlitz den Grund seines unvermuteten Besuches.
    Er hat von einem erfahrenen Arzt erfahren, dass Frauen bei der Geburt keine Kontrolle mehr über ihre im Schmerz geäußerten Worte haben. Er fürchtet, dass Kat - eigentlich Katja Koslowa - ihre Herkunft dadurch verraten könnte.
    Er bietet den Beiden an, sie auf sicherem Wege nach Schweden zu bringen, was Kat ablehnt. Sie sieht in der Vermutung von Stierlitz keine Gefahr. Dieser will die Entscheidung am morgigen Tage treffen, nachdem er mit der Zentrale Kontakt aufgenommen hat.
    Kinn sendet im Wald einen Funkspruch nach Moskau, in dem Stierlitz verspricht, seinen Auftrag ausführen zu wollen, obwohl er nicht glauben kann, dass jemand von den Westmächten mit der SS und dem SD Verhandlungen aufnimmt.

    Am 21. 02. 1945 um 4 Uhr 45 empfängt der Chef der Gestapo, Obergruppenführer Heinrich Müller Obersturmbannführer Kurt Eismann. Er betraut ihn mit der Untersuchung der Verdachtsmomente gegen Max von Stierlitz.
    Eismann befolgt den Befehl nur widerwillig, weil Stierlitz, mit dem er im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft hat, für ihn über jeden Verdacht erhaben ist.

    Stierlitz sucht sein Stammlokal, das Cafè “Elefant”, auf. Dort erinnert er sich an das Jahr 1935. Er mußte auf der Seite der Faschisten am Spanischen Bürgerkrieg teilnehmen.
    Zuvor ermöglichte ihm die Moskauer Zentrale, noch einmal seine Frau zu sehen.
    Sie saß in Begleitung eines Fremden an einem weit entfernten Tisch im Cafè “Elefant”. Stierlitz hatte lediglich die Möglichkeit sie anzuschauen und durfte jedoch aus Gründen der Konspiration kein Wort mit ihr wechseln.
    Seither hat Max von Stierlitz seine Frau nicht mehr gesehen.

    In die Gegenwart zurückkehrt wendet sich Stierlitz Gabi Nabel zu, die wie gewöhnlich im Cafè auf ihrer Schreibmaschine tippt.
    Sie informiert ihn, dass Frau Zaurich einen Krankenbesuch bei einer Freundin mache und daher nicht mit ihm Schach spielen könne. Als Gabi ihm anbietet, mit ihr eine Partie zu spielen, lehnt Stierlitz dies mit unbewegter Miene ab und verabschiedet sich mit dem Hinweis, er habe noch Dinge zu erledigen.
    Gabi bleibt traurig zurück.

    Müller setzt auch Obersturmbannführer Holthoff auf Standartenführer Stierlitz an.
    Dieser wird die ihm übertragene Aufgabe mit fanatischem Eifer erfüllen.
    Mit der täglichen Observation des Verdächtigen betraut Müller Hauptsturmführer Geppert.

    4. Teil

    Die Zentrale des sowjetischen Nachrichtendienstes mißbilligt den überaus riskanten Plan von Stierlitz, direkt über Himmler an Informationen über die seperaten Friedensverhandlungen des Westens mit Vertretern der SS und des SD zu gelangen. Man will ihm die Ablehnung seines Vorschlages über den Funkkontakt zu Erwin Kinn mitteilen.

    Standartenführer Max von Stierlitz ist auf dem Weg zu Erwin und Kat. Als er bei ihrem Haus eintrifft, stehen dort nach einem Bombenangriff nur noch Ruinen. Er ahnt nicht, dass Erwin zwar umgekommen ist, Kat jedoch wie durch ein Wunder überlebt hat.

    Bei der Entbindung ihres Sohnes trifft die unselige Prophezeiung von Stierlitz ein. Kat verrät im Geburtsschmerz ihre Muttersprache. Die Krankenschwestern alarmieren die Gestapo.
    Kat erkennt in dem angeblichen Herrn von der Versicherungsgesellschaft, der ihr vermeintlich mitfühlende Fragen stellt, sogleich einen Gestapo-Beamten und ist auf der Hut.

    Heinrich Himmler und Walter Schellenberg entschließen sich, Karl Wolf, einen hochrangigen Vertreter der SS, in die Schweiz zu Verhandlungen mit den Westmächten zu entsenden.
    Sollten diese scheitern, würde offiziell verbreitet, es habe sich lediglich um ein Ablenkungsmanöver für Stalin gehandelt, um die ohnehin brüchige Allianz der Alliierten weiter zu schwächen.
    Um Wolf zu überwachen, plant Schellenberg, seinen Vertrauensmann Stierlitz in Begleitung von Pfarrer Schlag ebenfalls in die Schweiz zu schicken.

    Am 23.02.1945 um 9 Uhr hat Standartenführer Stierlitz bei Himmler einen Termin vereinbart. Er weiß um das enorme Risiko, sieht jedoch keine andere Möglichkeit, obwohl er damit seinen Gönner Schellenberg sehr verärgern wird.
    Er hat Himmler einen Brief geschrieben, in dem er sich scheinbar entsetzt darüber zeigt, dass hinter dem Rücken von SS und SD gewisse Kreise separate Verhandlungen mit den Westalliierten aufnehmen wollten. Er habe einige Vorschläge, wie in dieser Hinsicht zu verfahren sei.
    Während Stierlitz in Himmlers Vorzimmer wartet, kommt Schellenberg hinzu. Der Standartenführer gebraucht die Ausrede, er habe seinen direkten Vorgesetzten in einer wichtigen Angelegenheit nicht erreichen können und habe sich deshalb gleich an den Reichsführer SS wenden wollen.
    Schellenberg gibt sich mit diesem Vorwand zufrieden, zumal er selbst etwas wichtiges mit Stierlitz besprechen will.

    Nachdem Schellenberg Stierlitz höchst vergnügt die Leichen zwei seiner Adjutanten präsentiert hat (“Jeder bekomm, was er verdient!”), weiht er den Standartenführer in seinen Plan ein.
    Pfarrer Schlag soll unter der Aufsicht von Stierlitz in Bern einige Kontakte knüpfen. Stierlitz erkennt sogleich, dass Schlags angebliche Aktionen lediglich ein Ablenkungsmanöver darstellen sollen, doch weiß er ebenfalls, dass Schlag in der Tat über einige Beziehungen in die Schweiz verfügt unter anderem zu einem emigrierten Minister namens Krause.

    Und nun weiß Stierlitz mit absoluter Sicherheit, dass Himmler hinter den separaten Verhandlungen mit den Westmächten steckt.

    5. Teil

    Max von Stierlitz sucht Professor Werner Pleischner auf. Nach vorsichtigen Sondierungen gibt er sich ihm gegenüber als Offizier des sowjetischen Nachrichtendienstes zu erkennen und findet in ihm einen Verbündeten in seinem Kampf gegen den Faschismus.

    Stierlitz beschäftigt sich mit dem vierten Verdächtigen auf seiner Liste: Martin Bormann.
    Der Reichsleiter ist Hitlers Schatten und es ist nur wenig über ihn bekannt. Aber eines weiß Stierlitz mit Sicherheit: Bormann hat die Macht, die separaten Verhandlungen, die von Himmler ausgehen, zu unterbinden.
    Stierlitz verfaßt einen anonymen Brief, in dem er Bormann über "diese Verhandlungen einiger SD-Angehöriger” informiert und um ein konspiratives Treffen im Naturkundemuseum gegenüber dem Hotel “Neues Tor” bittet.

    Am 02. 03.1945 sucht Stierlitz unter dem Vorwand, seinen Agenten Klaus treffen zu wollen, das Naturkundemuseum gegenüber dem Hotel “Neues Tor”auf.
    Doch die erhoffte Begegnung mit Bormann findet nicht statt, weil der Reichsleiter eine dringende Besprechung beim Führer hat.

    Stierlitz sucht Schellenberg auf, um sich darüber zu beschweren, dass er von Müllers Leuten beschattet wird.
    Schellenberg, der Müller ebenso verabscheut wie das Stierlitz tut, bittet den Gestapochef in einem Telefonat, dass dergleichen in Zukunft zu unterbleiben habe. Müller entschuldigt sich mit der fadenscheinigen Begründung, man habe Stierlitz mit einem verdächtigen Ausländer verwechselt.

    In Bern haben die Verhandlungen zwischen Obergruppenführer Karl Wolf und
    Vertretern von Allan Dulles begonnen.

    6. Teil

    Max von Stierlitz sucht in der Nacht Pfarrer Fritz Schlag auf.
    Er informiert den Geistlichen über den Verrat von Klaus, verschweigt ihm jedoch dessen Ende und macht ihm Vorhaltungen wegen seiner allzu vertrauensseligen Haltung gegenüber Fremden.
    Stierlitz versichert Schlag, dass er für die Sicherheit von dessen Angehörigen sorgen werde, sobald dieser in der Schweiz die von ihm verlangten Aktionen unternehmen werde. Er soll seinen Kontaktpersonen begreiflich machen, dass Himmler mit seinen separaten Verhandlungen den Westen lediglich provozieren will und in keiner Weise am Frieden interessiert sei.
    Der Pastor meint, es sei sehr schwer, Stierlitz zu trauen, weil er so viele
    verschiedene Gesichter habe. Stierlitz erwidert nur kühl, der Pfarrer habe keine andere Wahl.

    Max von Stierlitz hat Frau Zaurich und Gabi Nabel in sein Haus zum Abendessen eingeladen.
    Während die alte Dame Klavier spielt, tanzen Stierlitz und Gabi mit einander. Sie erkundigt sich, warum er so nett zu Frau Zaurich ist. Er antwortet, dass er alte Menschen und Kinder von allen Menschen am meisten mag. “Ich gehöre zu keiner dieser beiden Gruppen” konstatiert Gabi traurig, was er lediglich kühl bejaht.

    Kathrin Kinn erhält erneut Besuch von dem vermeintlichen Versicherungsangestellten, bei dem es sich in Wirklichkeit um einen für die Gestapo tätigen SS-Offizier handelt.
    Kat erwähnt einen angeblichen Onkel in Schweden, was sofort die Aufmerksamkeit des Mannes erweckt. Er will ihr angeblich ermöglichen, mit ihrem Verwandten telefonischen Kontakt aufzunehmen, sobald die Ärzte dies zulassen.
    Um an die ihr zustehende Versicherungssumme zu gelangen, soll Kat die Namen
    einiger ihr und ihrem Manne nahestehender Freunde angeben, die für sie bürgen können.

    Am 10.03.1945 erkennt Stierlitz im Reichssicherhauptamt sofort den Koffer, den zwei Soldaten an ihm vorbeitragen: es handelt sich um Erwin Kinns Funkgerät.
    Stierlitz folgt ihnen und gelangt so in das Büro von Sturmbannführer Jürgen Rolf. Unter dem Vorwand Aspirin für seine Kopfschmerzen von ihm zu bekommen, verwickelt Stierlitz Rolf in ein Gespräch.
    Dieser brüstet sich mit der Festnahme einer russischen Funkerin. Sie habe bei der im Geburtsschmerz bei Entbindung ihres Kindes ihre wahre Identität verraten und halte sich derzeit in der Charitè auf. Er plane, sie demnächst einem Verhör zu unterziehen.

    Stierlitz sucht seinen Gönner Schellenberg auf und bittet um zehn Tage Urlaub zum Aufenthalt in einem Sanatorium, weil er sich äußerst unwohl fühle. Schellenberg verlangt nähere Auskünfte.
    Stierlitz berichtet, dass er seit acht Monaten die Aktivitäten einer russischen Funkerin verfolgt habe und nun habe sich - wahrscheinlich durch den allgegenwärtigen Müller - die Gestapo in Gestalt von Jürgen Rolf, der vom Funkwesen soviel Ahnung hat wie ein Kaninchen von der Geometrie, in seine Unternehmungen eingemischt und wolle ihm den Erfolg streitig machen.
    Stierlitz bittet Schellenberg um freie Hand, die Funkerin in ihre Abteilung zu bringen und als erster verhören zu dürfen. Schellenberg gibt ihm die Erlaubnis.

    Am Nachmittag des 10.03.1945 um 14 Uhr 20 erscheint Standartenführer Max von Stierlitz in der Charitè.
    Zunächst sieht Kat nur die verhaßte SS-Uniform, dann jedoch erkennt sie Stierlitz und ist von stummer Freude überwältigt.
    Stierlitz bedeutet ihr, dass sie unter keinen Umständen frei mit einander sprechen können, weil ihre Unterhaltung zu viele Zuhörer finden kann. So befiehlt er ihr in barschem Kommandoton, sich anzuziehen und mit ihm zu kommen. Für den Fall, dass sie mit seiner Dienststelle zusammenarbeitet, garantiert er für ihre Sicherheit und für die ihres Kindes. Falls sie sich weigere, könne er für gar nichts garantieren.
    Stierlitz hat angeordnet, dass alle lästigen Zeugen die Korridore verlassen. Der Weg zu seinem Wagen, der von Müllers Leuten mit Abhöranlagen ausgestattet sein könnte, ist daher die einzige Möglichkeit für Stierlitz, offen mit Kat sprechen zu können. Er instruiert sie, dass sie nur Angaben machen solle, falls man ihr Kind bedroht. Dann solle sie zugeben, dass allein ihrem Mann der Code bekannt war und sie lediglich
    gefunkt habe, während er alles chiffriert hat. Die Chiffre ihres Codes ist noch nicht entschlüsselt worden. Als Hintermann solle sie den Namen eines hochrangigen Vertreters im Auswärtigen Amt nennen: Heinz Kortner. Der betreffende ist vor einer Woche bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Ehe die Gestapo entdecken würde, dass es sich um eine falsche Fährte handelte, wären zehn bis fünfzehn Tage vergangen.

    Stierlitz sieht sich im Kino zum sechsten Mal den Film “Die Frau meiner Träume” mit Marika Rökk an. Er haßt den Film und mit ihm das Lied “In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine”, dessen Titel für ihn keinerlei Bedeutung hat.
    Aber der Kinosaal ist der Treffpunkt mit seinem diplomatischen Kurier Svenson, der zwischen Berlin und Stockholm unterwegs ist und angeblich wichtige Informationen für Schellenberg hat.
    Zum sechsten Mal hat Stierlitz “Die Frau meiner Träume” gesehen und zum sechsten Mal hat er den Kinosaal verlassen, ohne seinen Agenten zu treffen.

    Am 10.03. 1945 um 22 Uhr 02 betritt Stierlitz wieder das Reichssicherheitshauptamt.
    Während eines Bombenangriffes, als sich außer einigen wenigen Wachen alle im Luftschutzbunker aufhalten, sucht Stierlitz die Telefonzentrale auf und stellt eine Direktleitung zu Martin Bormann her.
    Stierlitz verweist auf sein anonymes Schreiben an den Reichsleiter und verabredet ein konspiratives Treffen mit Bormann.

    7. Teil

    Getarnt mit einem falschen Schnurrbart, einer Sonnenbrille sowie einer Baskenmütze erscheint Max von Stierlitz zu seinem Geheimtreffen mit Martin Bormann.
    Dieser befiehlt ihm, seine Tarnung abzulegen und erkennt Stierlitz, dem er einst einen Orden verliehen hat, wieder. Damals hat er dem Standartenführer versichert, er gleiche eher einem Mathematikprofessor als einem Spion - nun sieht Bormann es genau umgekehrt.

    Barbara Krein, Unterscharführerin der SS und eine enge Mitarbeiterin von Standartenführer Jürgen Rolf, feiert mit dem kriegsversehrten Landser Helmut Kolder, der im Stab der IV. Abteilung als “Mädchen für alles” fungiert sowie mit Kat ihren Geburtstag.
    Sie führen eine Grundsatzdebatte über das Zusammenleben von Frauen und Männern. Barbara offenbart eine promiske Einstellung. Helmut hingegen haßt die Frauen, weil er von seiner Frau betrogen wurde.
    Barbara läßt Kat wissen, dass man ihren neugeborenen Sohn Wladimir gegen sie als Druckmittel benutzen wird, falls sie nicht kollaboriere. Sie solle Gott dafür danken, dass sie von Stierlitz verhaftet wurde, weil dieser als besonnen und umgänglich gilt.
    Ihre gesamte Unterhaltung wird abgehört und auf Tonband aufgezeichnet.

    Gestapochef Heinrich Müller ist zum Rapport bei Heinrich Himmler.
    Er legt dem Reichsführer SS Fotos von Fingerabdrücken vor, die von einem
    Telefonhörer der Nachrichtenzentrale des Reichssicherheitshauptamtes sowie von dem bei Kat beschlagnahmten Funkgerät. Sie sind identisch.
    Müller schlägt vor, von allen Mitarbeitern Fingerabdrücke zu nehmen und Himmler stimmt ihm zu.
    Der Gestapochef berichtet, dass er seit einigen Stunden den Fahrer von Martin Bormann einem intensiven Verhör unterziehe. Der Chauffeur hat gestanden, dass der Reichsleiter sich mit einem Mann im Fond des Wagens unterhalten habe, kann aber keine Angaben in Bezug auf das Gespräch machen noch hat er den Mann auf etlichen ihm vorgelegten Fotografien identifizieren können.

    Standartenführer Max von Stierlitz reist mit dem Zug in die Schweiz, um “ein Fenster zu öffnen”, das heißt um Pfarrer Schlag dort Kontakte knüpfen zu lassen.
    Stierlitz hat dabei besonders an Diplomaten und Angehörige der Luftwaffe gedacht und sich die betreffenden Herren zuvor von Schellenberg absegnen lassen, auf dass sie entweder den Außenminister Joachim von Ribbentrop oder den Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hermann Göring kompromittieren. Einer der erwähnten Männer ist ein Vertrauter von Martin Bormann, so dass man sogar den Reichsleiter diskreditieren könnte.
    Zugleich sind sie alle Informanten der Gestapo, was sich am Ende negativ auf Müller als deren Chef auswirken könnte.

    Mit dem selben Zug wie Stierlitz fährt auch Professor Werner Pleischner - getarnt als schwedischer Wissenschaftler - nach Bern. Er soll dort mit Verbindungsleuten der Moskauer Zentrale Kontakt aufnehmen und über die bisherigen Geschehnisse berichten.

    Stierlitz bespricht in der Nähe des Schweizer Grenzortes Gottmandingen mit seinem Kontaktmann, einem jungen Leutnant der Wehrmacht, die Vorbereitungen, um Pfarrer Schlag über die Grenze zu schmuggeln.

    Professor Pleischner ist in Bern im Haus Blumenstraße 9 der Gestapo in eine Falle gegangen. Der naive alte Herr - unerfahren in allen konspirativen Angelegenheiten - hat zwar sein Codewort zur Kontaktaufnahme genannt, es jedoch von seinen Gesprächspartnern nicht abverlangt. In gutem Glauben händigt er den Faschisten eine chiffrierte Nachricht von Stierlitz aus.

    8. Teil

    Als Standartenführer Max von Stierlitz von seiner Reise aus der Schweiz wieder in sein Haus in Potsdam-Babelsberg zurückkehrt, empfängt ihn dort ein ungebetener Gast: Obersturmbannführer Holthoff, Müllers rechte Hand.
    Holthoff verkündet, er fürchte sich vor dem Gestapochef.
    Stierlitz wird ironisch. In den zwei Tagen seiner Abwesenheit müßten sich ungeheuerliche Dinge ereignet haben. “Hat sich Gott zur Rückkehr auf die Erde entschlossen? Will Kaltenbrunner eine Jüdin heiraten?”
    Holthoff informiert Stierlitz, dass dieser im Auftrag von Müller überwacht werde. Dann unterbreitet er Stierlitz den Vorschlag, gemeinsam mit dem inhaftierten Atomphysiker Runge, der über gute Beziehungen nach Frankreich und in die USA verfügt, in die Schweiz zu den Alliierten überzulaufen.
    Stierlitz schlägt Holthoff eine Kognakflasche über den Kopf und fährt den Bewußtlosen ins Reichssicherheitshauptamt.

    Gestapochef Müller hat unterdessen den Code der bei Kathrin Kinns Funkgerät
    gefunden wurde mit der Chiffre verglichen, in der das Dokument verfaßt wurde, dass Professor Pleischner in Bern übergeben hat. Sie sind identisch.

    Stierlitz liefert Holthoff in Müllers Büro ab. Der Gestapochef befiehlt ihm, dem Verletzten etwas zu Trinken zu geben. Stierlitz gießt ein Wasser aus einer Karaffe in ein Glas und flößt es Holthoff ein. Dann verläßt er das Büro mit der Ankündigung, über das Vorgefallene einen Bericht zu verfassen.
    Müller ist betroffen, dass Stierlitz ihm nicht in die Falle gegangen ist. Ohne einebestimmte Überlegung zu verfolgen, befiehlt er seinem Adjutanten, das Wasserglas, auf dem sich die Fingerabdrücke des Standartenführers befinden, zur Untersuchung zu geben.

    Am 15.03.1945 um 7 Uhr 22 sucht Max von Stierlitz die Gefangene Kathrin Kinn auf.
    Kat sieht ihn bittend an. Am liebsten würde sie sofort aufspringen und mit ihm fortgehen, doch sein gebieterischer Blick bannt sie auf ihren Platz. Stierlitz weiß, dass jedes gesprochene Wort abgehört wird und so verfällt er in einen Kommandoton.
    Er erklärt ihr, dass er in oder zwei Tagen eine Entscheidung über ihre Zukunft getroffen haben werde. Sie solle sich nicht beunruhigen, da seine Vorgesetzten sicher positiv entscheiden würden. Mehr kann er ihr nicht sagen, um Kat zu trösten, doch er nickt ihr aufmunternd zu.

    Die Vertreter von Allan Dulles setzten mit Karl Wolf in Bern ihre Verhandlungen fort.
    Sie erörtern eine mögliche Nachkriegsregierung für das Deutsche Reich, während Wolf bekräftigt, der gemeinsame Feind sei der Bolschewismus.

    Am 15.03.1945 um 17 Uhr 50 fährt Stierlitz Pfarrer Schlag nach Gottmandingen. Von dort macht sich der Geistliche mit Skiern auf den Weg über die Grenze in die Schweiz.
    Stierlitz verfolgt mit besorgtem Blick, wie mühsam der Geistliche sich fortbewegt, doch das später ertönende verabredetet Pfeifen, das Stierlitz erwidert, macht deutlich, dass Schlags Unternehmung erfolgreich verlaufen ist.
    Stierlitz gestattet sich den Luxus, sich kurzzeitig zu entspannen, indem er mit einem leichten Lächeln, sich das Gesicht mit Schnee abreibt.
    Nun hat Stierlitz nur noch ein Problem zu lösen - er muß Kat in Sicherheit bringen ...

    Am 15.03.1945 um 23 Uhr 30 wertet Heinrich Müller die Fotos der Fingerabdrücke aus. Einen hat man auf dem Funkgerät gefunden, das man Kathrin Kinn abgenommen hat, einen auf dem Telefonhörer in der Funkzentrale des Reichssicherheitshauptamtes und einen auf dem Wasserglas aus seinem Büro. Sie sind identisch und gehören Standartenführer Max von Stierlitz.
    Müller befiehlt, das Haus von Stierlitz und den gesamten Komplex um das RSHA abzuriegeln sowie die Grenzen dichtzumachen. Man solle Stierlitz zwar observieren, ihn aber nicht verhaften sondern lediglich zu einem Gespräch zu Müller bitten.

    Nachdem er fast zwei Tage lang ohne Schlaf auskommen mußte, entschließt sich Stierlitz auf der Rückfahrt nach Berlin, sich wenigstens eine halbe Stunde lang in seinem Wagen auszuruhen und schlummert friedlich.

    9. Teil

    Pfarrer Schlag hat in der Schweiz erfolgreich Kontakte zum Vatikan geknüpft, um die seperaten Friedensverhandlungen von Himmlers Gesandtem Karl Wolf mit den Allen Dulles und dessen Mitarbeitern zu unterbinden.

    Am 16.03.1945 um 7 Uhr 25 sucht Obersturmbannführer Jürgen Rolf Kathrin Kinn auf.
    Um von ihr den Namen des Residenten im Reichssicherheitshauptamt zu erfahren, greift Rolf zu einer diabolischen Folter: er setzt Kats neugeborenen Sohn Wladimir nahezu unbekleidet der kalten Märzluft aus.

    Gestapochef Müller berichtet Obersturmbannführer Kurt Eismann triumphierend über seine neuesten Informationen über Standartenführer Stierlitz. Eismann ist zutiefst bestürzt, zumal er für Stierlitz’ Loyalität gegenüber dem Dritten Reich bürgen wollte.
    Nun versucht er, um sich von jedem Verdacht bezüglich seiner Person durch Müller freizumachen, sich diesem als ergebenen Mitarbeiter dienstbar zu machen.
    Eismann soll die Festnahme von Professor Pleischner in Bern organisieren und ihn zu Müller persönlich zur Vernehmung zu bringen.

    Der Professor ist mit sich selbst und der Welt zufrieden. Er glaubt, eine wichtige Aufgabe im Sinne von Stierlitz bestens erledigt zu haben und hat damit begonnen, ein wissenschaftliches ein Buch zu verfassen.
    Nachdem er einen angenehmen Vormittag im Zoo von Bern verbracht hat, sucht er anschließend erneut den konspirativen Treffpunkt Blumenstraße 9 auf.
    Dort angekommen erinnert sich Pleischner entsetzt daran, was ihm Stierlitz
    eingeschärft hatte: wenn im Fenster in der zweiten Etage links vom Eingang ein Blumentopf steht, dürfe er die betreffende Wohnung unter keinen Umständen betreten, weil es sich dabei um das vereinbarte Warnsignal handele, dass der geheime Treffpunkt in die Hände des Feindes gefallen sei.
    Pleischner weiß, dass er nichts mehr zu verlieren hat und er weiß ebenso, dass er der ihn nun erwartenden Folter nicht standhalten wird. Er zerbeißt eine Giftampulle und stürzt sich aus dem Fenster aufs Pflaster hinab.

    Am 16.03.1945 trifft Standartenführer Max von Stierlitz wieder im Reichssicherheitshauptamt in Berlin ein.
    Er beabsichtigt Müller aufzusuchen, weil er weiß dass, trotzdem er nicht in die über Holthoff gestellte Falle des Gestapochefs gegangen ist, der Kampf mit dem Brigadeführer noch längst nicht vorüber ist.

    Stierlitz erinnert sich auf dem Weg zu Müller an einige Ereignisse aus dem Jahr 1943.
    Damals erfuhr er, dass der bedeutende Physiker Runge, der an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitete, von der Gestapo verhaftet wurde.
    Im Auftrag der Moskauer Zentrale sollte Stierlitz Kontakt zu Runge aufnehmen.
    So überredete Stierlitz seinen Vorgesetzten Schellenberg in mehreren unendlich vorsichtig geführten Unterhaltungen, den Fall des Wissenschaftlers der Gestapo zu entziehen und ihm anzuvertrauen.
    Dadurch eröffnete sich Stierlitz die Möglichkeit, die Entwicklung deutscher Atomwaffen entscheidend zu verzögern.

    Müller verspricht Stierlitz eine Überraschung und führt ihn in den Folterkeller hinab, wo er ihm einen durch zahlreiche Mißhandlungen entstellten Mann präsentiert.
    Stierlitz erkennt in ihm sogleich den Chauffeur von Martin Bormann.

    Obersturmbannführer Rolf hat mit seinen furchtbaren Foltern Kat zu einer Ohnmacht aber nicht zum Verrat getrieben.
    Helmut Kolder kann das Treiben nicht mehr ertragen. Außer sich vor Zorn erschießt er Rolf und Barbara Krein.

    10. Teil

    Gestapochef Heinrich Müller konfrontiert Standartenführer Max von Stierlitz mit den Fotos der drei identischen Fingerabdrücke.
    Stierlitz geht zur Offensive über, indem er die zur Wache für die Telefonzentrale des Reichssicherheitshauptamtes Verantwortlichen, die wegen eines Bombenangriffs ihren Platz verlassen haben, für ihre Feigheit und für ihre Pflichtvergessenheit vor ein Kriegsgericht stellen lassen würde. Er habe in der Tat ein Treffen mit Reichsleiter Martin Bormann verabredet, über dessen Inhalt er gegenüber Müller jedoch nur in
    Gegenwart von Bormann Angaben machen dürfe.
    Müller verlangt von Stierlitz eine Erklärung dafür, wie seine Fingerabdrücke auf den Koffer der russischen Funkerin gelangt sind. Müller beabsichtigt, Kathrin Kinn zum Verhör ins Reichssicherheitshauptamt bringen zu lassen, weil sie angeblich über wichtige Informationen verfüge.
    Müller präsentiert Stierlitz dessen chiffrierte Nachricht für Professor Pleischner und läßt den Standartenführer mit dem Befehl, gründlich über alles nachzudenken allein in der Arrestzelle zurück.
    Max von Stierlitz konstatiert für sich selbst ein vollständiges Fiasko.

    Am 16.03.1945 um 13 Uhr 45 erfährt Müller vom Tod von Rolf und Krein sowie von der Flucht von Kat und Helmut Kolder. Er ordnet die unverzügliche Verfolgung der Beiden an.

    Helmut Kolder erzählt Kat, die einem Keller Unterschlupf gefunden haben, dass er bei Witebsk schwer verwundet wurde und sich seine Frau deswegen von ihm getrennt habe. Sie habe die gemeinsame Tochter, ein Baby etwa im gleichen Alter wie der Sohn von Kat, in ein Kinderheim gegeben und sei mit einem Offizier der Luftwaffe auf und davon.

    Stierlitz hat viel Zeit zum Nachdenken. Müller wollte schon längst wieder zurück sein.
    Irgend etwas unvorhergesehenes muß passiert sein.
    Ruhig überdenkt Stierlitz seine Situation. Er muß glaubhaft erklären können, wie seine Fingerabdrücke auf den Koffer gekommen sind.
    Während er mit Streichhölzern Figuren legt, ruft er sich jeden Moment des 21.02.195 ins Gedächtnis zurück, als er zu Erwin und Kat wollte und erfuhr, dass ihr Haus bei einem Bombenangriff getroffen wurde. Er erinnert sich, dass er an jenem Tag einer Frau mit einem Kinderwagen half, einen Koffer zu tragen. Das könnte eine Chance sein.
    Stierlitz verlangt, mit Müller zu sprechen.

    Helmut Kolder holt seine Tochter unter dem Vorwand, er werde an die Front versetzt und wolle noch einmal mit ihr im Garten spazieren gehen, aus dem Kinderheim.
    Er bringt das Kind zu Kat. Kolder beabsichtigt, mit Kat und den Babies nach München zu seiner Mutter zu fliehen.
    Während der Bus eintrifft, mit dem sie Berlin verlassen wollten, erscheinen zwei Wagen der Gestapo. In blindwütigem Hass feuert Kolder auf sie und wird vom Gegenfeuer getötet.
    Kat bleibt mit den Kindern unbemerkt, weil sich sich vor den Verfolgern in der Kanalisation versteckt hat.

    Am 16.03.1945 um 17 Uhr 10 berichtet Stierlitz Müller, was er sich überlegt hat.
    Zunächst erkundigt er sich nach der russischen Funkerin zwecks einer möglichen Gegenüberstellung. Müller behauptet, sie sei im Hospital und werde bald gebracht werden.
    Stierlitz verlangt eine Gegenüberstellung mit den Polizisten, die am 21.02.1945 mit den Löscharbeiten nach dem Bombenangriff in der Köpenicker Straße betraut waren. Er habe ihnen seinen Ausweis gezeigt, sie würden ihn sicher wieder erkennen und sich darin erinnern, dass er einer Frau mit einem Kinderwagen half, einen Koffer zu tragen. Müller stimmt widerwillig zu.
    Die Gegenüberstellung erweist sich für Stierlitz als ein voller Erfolg.

    Als er das Büro von Müller verlassen will, fährt ihm die kalte Stimme des Gestapochefs in den Rücken: “Stierlitz! Sie bitte ich noch zu bleiben ...”

    11. Teil

    In Bern erklärt Pfarrer Schlag dem ehemaligen Minister Krause, dass die zwischen der SS und den Westalliierten stattfindenden Separatverhandlungen, die unter dem Decknamen “Sunrise Crossword” geführt werden, eine Schande seien. Wer könne ernsthaft mit Himmler und seinen Henkersknechten verhandeln wollen?
    Krause läßt sich überzeugen und übergibt Schlag eine Kopie der Unterlagen über die bereits besprochenen Themen.
    Schlag sendet ein verschlüsseltes Telegramm zu seinen Kontaktleuten nach Stockholm, die von dort aus die Moskauer Zentrale über alles informieren.

    Gestapochef Müller erkundigt sich bei Standartenführer Stierlitz über den Verbleib von Pfarrer Schlag.
    Stierlitz weicht der Frage geschickt aus, indem er davon spricht, dass Müller mit der Verhaftung von Bormanns Chauffeur lediglich den Versuch unternommen habe, ihn zu diskreditieren. Er sei heute um 17 Uhr erneut mit Bormann verabredet.
    Müller bietet ihm seinen Wagen für das Treffen an und befiehlt Stierlitz, das Gespräch auf einem Tonband aufzuzeichnen, das er in seiner Aktentasche mit sich führe.

    Bormann beabsichtigt über Pfarrer Schlag Informationen an Stalin über die Separatverhandlungen in der Schweiz zu lancieren, um Himmler zu erledigen.
    Stierlitz solle das übernehmen, doch sei noch nicht geklärt, ob er sich dabei auf Müller verlassen könne, der immerhin Himmler direkt unterstellt ist.
    Müller läßt durchblicken, dass er nunmehr zwischen allen Fronten laviere, weil er kein Dummkopf sei, der als ein Held sterben wolle.

    Am 17.03.1945 um 5 Uhr 18 erreicht Kathrin Kinn von der Polizeistation der U-Bahnhaltestelle “Märkisches Museum” aus Max von Stierlitz am Telefon.
    Sie hat entdeckt, dass sie von der Gestapo steckbrieflich als angeblich gefährliche Verbrecherin gesucht wird.
    Eine halbe Stunde später sind Kat und die Kinder bei Stierlitz in dessen Wagen. Eine weitere halbe Stunde lang fährt er durch Berlin, um mögliche Verfolger abzuschütteln.

    Dann sucht er seinen Vorgesetzten Walter Schellenberg in dessen Haus auf. Er berichtet ihm, dass Müller über Wolfs Mission in der Schweiz informiert ist und Stierlitz angeboten hat, für ihn zu arbeiten. Stierlitz bittet Schellenberg, ihn unverzüglich nach Bern zu schicken, um die Angelegenheit zu bereinigen. Der Brigadeführer läßt ihm umgehend sämtliche benötigten Dokumente ausstellen.

    Und so überquert Stierlitz in Begleitung von Kat die Schweizer Grenze mit zwei gefälschten Pässen. Einer lautet auf sein Pseudonym, der anderem auf den Namen seiner Frau Ingrid von Kirstein.

    12. Teil

    Während der Fahrt nach Bern bricht sich die grenzenlose Erleichterung in Kat in haltlosem Weinen Bahn. Stierlitz versichert ihr, dass das Schlimmste nun überstanden sei.
    Er werde sie in einem Hotel unterbringen und morgen dort abholen.

    Vom Portier der Pension, in der Pleischner gewohnt hat, erfährt Stierlitz, dass der Professor tot ist. Er sei fortgegangen und nicht zurückgekehrt. Er habe wohl Selbstmord begangen, indem er sich aus einem Fenster stürzte.

    Stierlitz fährt in die Blumenstraße 9, wo noch immer der Blumentopf auf dem Fenstersims steht und ahnt, was geschehen ist. Wenn er auch niemals die ganze Wahrheit erfahren wird, weiß Stierlitz doch eines mit Sicherheit: Pleischner war kein Verräter.

    Stierlitz trifft sich mit Pfarrer Schlag. Er übergibt ihm einen Brief und Fotografien von dessen Schwester Anna.Sie lebt mit ihrer Familie nunmehr auf dem Land und ist froh, den Bombenangriffen in Berlin entgangen zu sein. Stierlitz notiert für den Geistlichen ihre Adresse, damit er sie - wenn alles vorüber ist - dort abholen kann.
    Schlag überreicht Stierlitz die ihm von Krause übergebenen Fotokopien der bisherigen Verhandlungspunkte in den Unterredungen zwischen Dulles und Wolf.

    In der deutschen Botschaft hört Stierlitz sich den Tonbandmitschnitt des letzten Gesprächs zwischen Wolf und Dulles an.
    Dann sendet er eine chiffrierte Nachricht an Martin Bormann, in der er vorschlägt, entschiedene Maßnahmen gegen die in vollem Gange befindlichen Verhandlungen zu unternehmen.

    Bormann informiert Kaltenbrunner, dass Wolf ein Verräter ist. Himmler solle mit der delikaten Neuigkeit nicht behelligt werden - Bormann weiß nur zu gut, dass es der Reichsführer SS persönlich war, der den General zu den Separatverhandlungen nach Bern geschickt hat.
    Wolf soll unter dem Vorwand einer Unterredung mit dem Führer nach Berlin in dessen Bunker gebracht werden - in Handschellen und ohne Schulterstücke.

    Natürlich informiert Kaltenbrunner niemanden von seiner Order, doch sein Funker ist von Schellenbergs Abteilung rekrutiert worden und so erfährt der Leiter des Nachrichtendienstes von der Angelegenheit.
    So nimmt der Brigadeführer höchstpersönlich den General am Flughafen in Empfang.
    Die zu Wolfs Verhaftung erschienen Gestapobeamten können nur hilflos zusehen, wie Schellenberg mit Wolf verschwindet und ihr Scheitern an Bormann melden.
    Himmler ist außer sich. Wie ist es möglich, dass Bormann, Kaltenbrunner und Müller von den Verhandlungen erfahren haben?
    Der unerschütterliche Schellenberg will die Legende verbreiten, Wolf habe sich lediglich mit dem Ziel in Bern aufgehalten, die Verräter aufzuspüren, die einen Seperatfrieden mit den Westalliierten angestrebt haben. Der General soll darüber einen Bericht schreiben.

    Als Martin Bormann Adolf Hitler aufsuchen will, wird er aufgehalten. Der Reichsführer SS habe eine Unterredung mit dem Führer.
    Himmler, Schellenberg und Wolf verlassen den Bunker. Bormann weiß, dass er nun keinerlei Handhabe mehr gegen Wolf hat und dankt ihm für seinen Mut und seine Treue zum Führer.

    Josef Stalin diktiert einen Brief an Franklin Delano Roosevelt, in dem er sich explizit über die Seperatverhandlungen in der Schweiz beklagt, die daraufhin vollständig gescheitert sind.

    Kat verläßt mit dem Zug Bern und fährt mit den Kindern in das befreite Paris. Bis zuletzt hofft sie, dass Stierlitz noch am Bahnsteig erscheint, doch er sieht ihr lediglich aus dem Fenster von weitem zu.

    Im Restaurant “Zum Bergskiläufer” soll Stierlitz seinen Moskauer Kontaktmann treffen.
    Doch zunächst muß er sich der hartnäckigen Belästigung durch eine betrunkene Frau, die von sich behauptet, Mathematikerin zu sein, erwehren. Nur kurzzeitig wird er sie mit dem Versprechen los, ihr so bald als möglich zu folgen. Da sie ihm noch immer
    eindeutige Avancen macht, empfiehlt Stierlitz ihr, sie solle entweder zur Hölle fahren oder einige Formeln zu Papier bringen. Die zweifelhafte Dame entschließt sich zum Gehen.

    Der Beauftragte der Moskauer Zentrale berichtet Stierlitz, dass man ihm für die Unterbindung der Separatverhandlungen zwischen den Westalliierten und der SS, den Titel “Held der Sowjetunion” verliehen hat.
    Darüber hinaus erklärt er, dass seine Vorgesetzten die komplizierte Situation verstehen, in der Stierlitz sich befindet und nicht auf seine Rückkehr nach Berlin bestehen. Wenn er allerdings seine Position dort als stark genug empfindet, wären sie durchaus daran interessiert, dass Stierlitz seine Tätigkeit fortsetzt.
    Die Entscheidung liegt allein bei ihm.
    Falls sich Stierlitz zur Weiterführung seiner Tätigkeit entschließt, wird man ihm zwei Funker in Potsdam sowie im Wedding unterstellen.

    Max von Stierlitz verfaßt aus konspirativen Gründen in Französisch und mit der linken Hand eine Notiz an seine Frau, die er seit 1935 nicht mehr gesehen hat.
    Der Kurier soll ihn über Paris mit nach Moskau nehmen. Doch Stierlitz befindet das Unternehmen als zu riskant und zerreißt das Papier.

    Am 24.03.1945 um 16 Uhr 33 fährt Standartenführer Max von Stierlitz mit seinem Mercedes von Bern zurück nach Berlin.
    200 Km vor seinem Ziel hält er den Wagen an, steigt aus und setzt sich in einem Waldstück am Rande der Autobahn nieder.

    “In 45 Tagen wird der Große Vaterländische Krieg zu Ende sein, der zwanzig Millionen Sowjetbürgern das Leben gekostet hat. Doch das weiß Stierlitz zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Heute am 24.03.1945 ist die Welt noch nicht befreit. Und deshalb kehrt Oberst Maxim Maximowitsch Issajew nach Berlin zurück. Er wird seine Arbeit fortsetzen.”

Inhalte des Mitglieds Max Otto von Stierlitz
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