#1

Reise Detjens nach Frankfurt und zurück (Folge 2)

in Alles rund um das unsichtbare Visier 23.09.2014 22:52
von GeorgSchulz Nachwuchskader | 29 Beiträge

Im Teil 2 reist Detjen 1950 als Kurier von Argentinien nach Frankfurt und zurück.
Irgendie wird beim Erteilen des Dienstreisekurierauftrages es von Krösing ganz lässig
so formuliert: "... Ihr Flug ist für morgen gebucht, sie fahren noch heute Nacht nach Rio ... "

Wie fährt Detjen eigentlich die Nacht nach Rio, sind ja nur 2275 km Luftlinie.
Warum eigentlich nicht via Buenos Aires, das ist mit 700 km Luftlinie näher an Cordoba und einen Flugplatz gab es dort auch.

Wer flog damals mit welchem Gerät von Rio (oder von mir aus auch Buenos Aires)
nach Frankfurt? (Die Lufthansa war ja noch gegrounded und Jets waren noch in der Entwicklung) niemand.)

Was 1950 schon ging war ein Varig Flug mit einer "Vorkriegs" DC-3 von Rio in die USA.
Natürlich mit mindestens 2 Zwischenlandungen zum Auftanken.
Und ab New York dann mit der moderneren DC-4 oder DC-6 oder "Super Connie" über die Nordatlantikroute mit Zwischenstops in Neufundland und Irland nach London in gut 15 Stunden
und von dort nach Frankfurt.
Sicher eine teure Reise, aber Geld war ja wohl bei den alten Kameraden vorhanden.

Eine alternative Route von Brasilien nach Europa wäre via Senegal in Westafrika, ab 1942
gab es hier militärische Flüge der Amerikaner, finde aber nichts über zivile Linien nach dem Krieg so auf die Schnelle.


zuletzt bearbeitet 23.09.2014 23:04 | nach oben springen

#2

RE: Reise Detjens nach Frankfurt und zurück (Folge 2)

in Alles rund um das unsichtbare Visier 23.09.2014 23:20
von DuV-Fanclub Gründungsmitglied | 1.076 Beiträge

DAS nenne ich ja mal Hintergrundrecherche, RESPEKT! Naja wenn man es so genau nimmt werden wohl so einige Ungereimtheiten zu tage kommen ... ich würde eher sagen man muss das immer etwas in dem Kontext der Entstehung des Films sehen ... so wie teilweise auch Frisuren und Kleidung aus dieser Zeit stammen, hat man wohl auch solche banalen Dinge mit den Flugzeiten etwas locker gesehen und sich auf Reisegeschwindigkeiten der 70er bezogen ... naja und die geografischen Ungenauigkeiten würde ich mal als literarische Freiheit auslegen oder Bonhoff/Schauer hatten nur einen alten Globus zur Verfügung bei Ihren Recherchen?


zuletzt bearbeitet 24.09.2014 17:45 | nach oben springen

#3

RE: Reise Detjens nach Frankfurt und zurück (Folge 2)

in Alles rund um das unsichtbare Visier 24.09.2014 13:01
von GeorgSchulz Nachwuchskader | 29 Beiträge

Nach Versuchen ab 1949 begann im " Westen " das Jetzeitalter Ende 1958 mit dem Einsatz der Boeing 707 und der DC 8. Schon 1959 konnte man mit Jets von den USA neben den Inlandsflügen von Küste zu Küste nach Südamerika, Europa, Ostasien, Südafrika fliegen. Für die Strecke von der Westküste nach Australien via Honolulu gab es auf Wunsch von Quantas eine Version der 707 mit Zusatztanks.
Die Flugzeiten damals lagen nur gering unter den heutigen Zeiten. Zeitweise flogen die Jets
Anfang der 60er Jahre schneller, aber lauter und durstiger als heute.

Das sowjetische Gegenstück war die Tu-104, die bereits ab 1956 von Moskau nach Irkutsk und Moskau nach Prag in Linienflügen eingesetzt wurde.

In Anbetracht wie wenig Material es über die Zivilluftfahrt nach dem 2. Weltkrieg zu geben scheint ist es denkbar das die Autoren in den 70er Jahren garnicht darüber groß nachdachten wie das Reisen vor dem Jetzeitalter erfolgte. Zu mal man damals als gewöhnlicher DDR Bürger ja wenig mit internationalen Flügen rund um die Welt konfrontiert wurde.
Aber auch mit meinem DDR-Schulatlas wäre die Entfernung von Cordoba nach Rio leicht zu ermitteln. Geht auch ohne google-earth ...


zuletzt bearbeitet 24.09.2014 13:06 | nach oben springen

#4

RE: Reise Detjens nach Frankfurt und zurück (Folge 2)

in Alles rund um das unsichtbare Visier 25.12.2014 09:34
von GeorgSchulz Nachwuchskader | 29 Beiträge

P.S. Habe eher zufällig ermittelt das es seit 26. Mai Mai1948 eine Flugverbindung der Allitalia von Roma-Dakar-Natal-Rio-Sao Paulo nach Buenos Aires und zurück gab.
Geflogen wurde mit einer englischen Avro Aancaster. Ein realer Flugpassagier dieser Linie war am 8. Juni 1948 der Oberst Rudel mit einem Pass auf dem Namen "Emilio Meier".
Da es diese Linie gab hätte ein hypothetischer Detjen 1950 auch so reisen können.

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#5

RE: Reise Detjens nach Frankfurt und zurück (Folge 2)

in Alles rund um das unsichtbare Visier 25.12.2014 12:19
von der karierte hut Oberst | 307 Beiträge

servus

so hätte sich diese frage auch geklärt. die recherchen scheinen ja doch ganz intensiv gewesen sein. also nicht aus der luft gegriffen.

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#6

RE: Reise Detjens nach Frankfurt und zurück (Folge 2)

in Alles rund um das unsichtbare Visier 26.12.2014 10:14
von GeorgSchulz Nachwuchskader | 29 Beiträge

Ja, Detjen hätte 1950 von Rio nach Frankfurt via Roma (oder New York und London) fliegen können.
Von Cordoba nach Rio hätte er sich aber mit einer (Leih-) Maschine (der Luftwaffe) fliegen lassen müssen.
Na ja die Kameraden hatten es ja... .


zuletzt bearbeitet 26.12.2014 10:16 | nach oben springen

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