Hallo Freunde!
Am 27. September war ich mit unserem Wander- und Geschichtsverein auf Exkursion zum Bunker 5001 (fälschlicher Weise sog. Honecker-Bunker), welcher ja, wie in Presse und Funk zu sehen und zu hören Ende Oktober nun entgültig versiegelt und verschlossen werden soll.
Hier nun ein kurzer Lagebericht:
Nach dem wir vorab die benachbarten Sehenswürdigkeiten Schiffshebewerk Niederfinow und Kloster Chorin besichtigt hatten ging es dann zur letzten Führung des Tages zum Bunker Prenden.
Das Gelände selbt gleicht einer verlassenen Kasserne oder einem ehem. Asylantenheim ... überall Müll und durch Vandalismuss zerstörte Anlagen und Gebäude.
Dann 19:00 Uhr ging es nach entsprechender Belehrung über die Gefahren in den Bunker.
Leider haben in den 90er Jahren und 2004 einigen Vandalen und Schrotträuber schon einiges demoliert, so wurder der Bunker in den unteren Etagen durch entnahme eines Ventils unkontrolliert geflutet. Die Feuchtigkeit konnte nicht entweichen und so hat man heute einen starken Schimmelbefall (sehr unangenehm auch beim atmen).
Der Bunker wurde ja von der BW übernommen, diese hat ihn 1993 fast total ausgeräumt, sodass von den technischen Anlagen nur noch Frakmente zu sehen sind. Da ist in dem Filmen mit dem Bunkerpapst Paul Bergner wirklich noch mehr an Inventar vorhanden.
Trotzdem ist man von der Größe der Anlage und der bedrückenden Enge im Inneren nachaltig beeindruckt bzw. überkommt einen ein beklemmendes Gefühl. Sehr interessant die Konstruktion der frei im Raum aufgehängten Bunkerzellen um der atomaren Druckwelle zu widerstehen.
Wir können glaub ich alle froh sein, dass der Ernstfall für den dieses Bauwerk errichtet wurde (und das war ja bestimmt nicht für Herrn Honecker als Einzelperson) nie eingetreten ist, was ja bekanntermaßen auch den Kundschaftern des Friedens zu verdanken ist.
Zusammenfassend muss man jedoch sagen, dass eine museale Nutzung in diesem Bauwerk nun wirklich nicht mehr lohnt, da es zu weit "runtergekommen" ist. Vermutlich ist dies aber gerade bei diesem Bunker gewollt gewesen, denn andere Anlagen werden noch voll genutzt bzw. sind als Museum frei zugänglich. Auch sind die Erläuterungen die man bekommt wieder mal sehr einseitig und aus Sicht der BRD. Was sich aber auch daher erklärt, dass das Führungspersonal um die 20 Jahre alt war und die historischen Hintergründe selbst nicht miterlebte und nur auf heutiges Schulbuchwissen zurückgreifen konnte. Grundsätzlich haben es die "Jungs" aber schon recht gut gemacht. Aber dass es in der näheren Umgebung sogar noch voll bestückte Bunker gibt wurde auch auf Nachfrage nicht verkündet ... man will wohl vermeiden, dass die Leute sich lieber die anderen Bunker anschauen.
Daher kann ich allen den NVA Bunker in Harnekop empfehlen. Diese Anlage ist wieder fast voll bestückt und mindestens genauso imposant wie das Bauwerk in Prenden.
Gruß Marco!