Wir haben eine ergreifende Gedenkfeier miterleben dürfen. Am Anfang die unfassbare Trauer, die Geburtsdaten und das viel zu frühe Todesdatum. Die Fotos der drei blieben auf der großen Leinwand stehen.
Dann aber die Erinnerung an ihr Lebenswerk, ein Zusammenschnitt von Filmen unterschiedlichster Art, darunter sehr private, zeitgeschichtlich bedeutsame, heitere, DDR, Wendezeit, Existenzgründung Trion, Spiegel TV usw. usf.
Die professionellen „Filmfritzen“ bringen in kurzer Zeit unglaubliches auf die Leinwand, da kann unsereiner mit ein paar Fotos für die Familienfeier oder einer Hochzeitszeitung nicht mithalten. Henrys Kollegen haben seine Filme innerhalb einer Woche komplett digitalisiert und eine repräsentative Auswahl auf 45 Minuten zusammen geschnitten. Auf der linken Seite gab es eine Jahresleiste, auf der rechten ein Filmverzeichnis, per “Zufallsgenerator“ dann immer die entsprechenden Ausschnitte. Da wurde mir bewusst, wie viele wir davon schon kennen – James Bond aus Babelsberg, Kräuterhexe, Paulus, Mocambique, Paris-Peking, usw. usf.
Nach den Filmvorführungen waren die Gäste gefragt, einige persönliche Worte zu sprechen. Das war sehr spannend, weil man vorher nicht wirklich wusste, who is who …
Ein kleiner Nachruf auf den Kameramann und Tontechniker Andreas Walter wurde von Gitta Nickel gehalten. An den Namen kann ich mich noch gut erinnern. Sie war zu DDR-Zeiten oft in der "Für Dich" und wohl auch jedes Jahr in Leipzig bei der Dokumentar- und Kurzfilmwoche präsent. In Babelsberg ging eine kleine sehr zierliche Person, sicher weit über 70, die Treppe hinunter.
Für DuV hat mein Mann einige Worte gesagt. Wie wir Henry Köhler, 2009 über DuV, kennen gelernt haben. Wie wir eher zufällig in die Dokumentation "Panzer gegen Polen" geraten sind. Und dass Henrys aktuelles Nordkorea-Filmprojekt doch bitteschön fertig gestellt werden sollte, das er 1988 anlässlich der Weltfestspiele der Jugend und Studenten begonnen hatte. Wir hoffen, seine Kommilitonen fühlen sich angesprochen.
Nach der Veranstaltung hörten wir, dass Lothar Bisky verstorben ist – am 13.08. – er war Rektor der Filmhochschule Babelsberg, als Henry Köhler dort studierte.
Wir haben Henrys Frau eine kleine DuV-Fotomappe geschenkt. Dabei zwei Fotos vom Treffen 2011 in Schönhagen. Wir wussten nicht, dass Henrys Vater Manfred dort mit dabei war, mit der Kamera.